Der Mercedes AMG GT S Roadster hat nicht ganz die unerbittliche Kompromisslosigkeit seines um 26 kW / 35 PS stärkeren Bruder GT C Roadster, aber mit 384 kW / 522 PS muss man weder in Frühjahr noch Sommer einen Gegner fürchten.
Steife Brise
Der Mercedes AMG GT S Roadster hat nicht ganz die unerbittliche Kompromisslosigkeit seines um 26 kW / 35 PS stärkeren Bruder GT C Roadster, aber mit 384 kW / 522 PS muss man weder in Frühjahr noch Sommer einen Gegner fürchten.
Echte Seebären, die Wind und Wetter lieben, werden den AMG Roadster lieben. Selbst wenn alle Scheiben oben sind, aber das Dach unten, weht jenseits der 150 km/h eine knackige steife Brise, die jedem Windjammer zur Ehre gereichen würde. Für Toupéträger und Damen mit offenen Haaren ist der lokale Luft-Tsunami im Cockpit des Affalterbacher Zweisitzers ebenfalls ungünstig, da die kunstvoll arrangierte Haarpracht in Sekundenbruchteilen einem wirbelnden Chaos gleicht. Wer Autofahren genießen, die Umwelt noch richtig spüren und wahrnehmen will, ist mit dem GT S Roadster bestens bedient. Allerdings ist der Spaß mit einem Basispreis von 151.135 Euro alles andere als günstig.
Bessere Fahrdynamik
Vor allem im Sport Plus Modus macht der prächtige V8 Bi-Turbo aus seiner Lust am vollmundigen Trompeten, Knurren und Sägen, das beim Runterschalten von mächtigen Zwischengassalven untermalt wird, keinen Hehl. Bei dieser Geräuschkulisse muss man schon sehr charakterfest sein, wenn man seinen Führerschein behalten will, denn die acht Trompeten brüllen unablässig: Tritt mich, tritt mich! Schon nach 3,8 Sekunden erreicht der AMG Landstraßengeschwindigkeit und feuert unbeirrt weiter bis 308 km/h. Das Ganze bei einem Durchschnittsverbrauch von 11,5 Litern pro 100 Kilometer. Allerdings fällt auf, dass jenseits der 140 km/h das Geräuschniveau im Cockpit merklich ansteigt.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 08. April 2019