Mit dem Mini E hatten die bayrischen Briten bereits vor zehn Jahren eine schmucke Elektrotestflotte auf internationalen Straßen. Doch bis zum ersten elektrischen Serienmodell verging eine weitere Dekade. Wir haben mit dem neuen Elektro-Mini ein paar Runden gedreht und sind mehr als angetan.
Endlich auch elektrisch
Mit dem Mini E hatten die bayrischen Briten bereits vor zehn Jahren eine schmucke Elektrotestflotte auf internationalen Straßen. Doch bis zum ersten elektrischen Serienmodell verging eine weitere Dekade. Wir haben mit dem neuen Elektro-Mini ein paar Runden gedreht und sind mehr als angetan.
Kommt jetzt zusammen, was seit langem zusammengehört? Die ersten Meter auf dem abgeschirmten BMW-Testgelände im Westen von München fühlen sich jedenfalls genauso an. Mini hat seinen Dreitürer Cooper S elektrisiert. Bei den technischen Daten will man sich noch nicht allzu sehr aus dem Fenster lehnen, doch schnell wird klar, dass unter der Haube der Antrieb des BMW i3s in seiner neuesten Ausbaustufe sitzt. Surrt der Elektromotor dort an der Hinterachse, wurde das ganze System beim Mini einfach rumgedreht und kurbelt hier an der Vorderachse. 135 kW / 184 PS und ein maximales Drehmoment von 270 Nm sind nicht wenig, insbesondere wenn man bedenkt, dass das Drehmoment bei einem Elektromotor direkt aus dem Stand verfügbar ist. Dafür haben die BMW-Entwickler eine besonders feinfühlig und schnell zupackende Antischlupfregelung ersonnen und von deren Leistungsfähigkeit kann man sich beim Vollgasstart auf glitschig nasser Fahrbahn eindrucksvoll überzeugen.
Bessere Gewichtsverteilung
Der Rest des Fahrspaßes ist typisch Mini - und typisch Elektro. Der Elektromotor macht dem 1.370 kg schweren Mini mächtig Beine. 0 auf Tempo 100 in kaum mehr als sieben Sekunden, imposante Zwischenspurts aus allen Tempi und ein Fahrverhalten, das wohl noch etwas mehr begeistern kann, als das immer wieder manisch heruntergebetete Go-Kart-Gefühl. Klingt zwar nach wirrem Marketing-Bla-Bla - ist aber eben spürbar und sogar noch mehr als beim direkten Konkurrenten aus dem eigenen Stall, dem Mini Cooper S, dessen Zweiliter-Turbo-Vierzylinder mi 192 PS nur ein paar Pferdchen mehr auf den Fahrer loslässt. Der Zugewinn an Fahrspaß hat einen einfachen Grund. "Dadurch, dass die Akkus im Kardantunnel und unter der Rückbank untergebracht sind, haben wie eine bessere Gewichtsverteilung von 54 Prozent vorn und 46 Prozent hinten", erläutert Hermann Spranger, verantwortlich für die Fahrwerksentwicklung des elektrischen Mini Cooper, dessen Verkaufsbezeichnung Mini Cooper SE sein soll, wenn er ab Ende des Jahres zu den Kunden wollt. Die normalen Mini-Modelle haben ihr Gewicht ungünstiger zwischen 70:30 und 60:40 zwischen den Achsen verteilt.
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- Veröffentlicht: 02. März 2019