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Kürprogramm in den Dünen
Zum Jahreswechsel will Volkswagen seinen ID. Neo als erstes Elektrofahrzeug der neuen Generation auf die Straße bringen. Die Aussicht auf einen elektrischen Buggy soll zuvor für Image und Emotionen beim Elektroantrieb sorgen.

Kürprogramm in den Dünen

VW ID. Buggy - Weltpremiere auf dem Genfer Salon 2019 (Foto: Volkswagen)

Zum Jahreswechsel will Volkswagen seinen ID. Neo als erstes Elektrofahrzeug der neuen Generation auf die Straße bringen. Die Aussicht auf einen elektrischen Buggy soll zuvor für Image und Emotionen beim Elektroantrieb sorgen.

Auch wenn die Autohersteller mächtig trommeln und immer mehr Modelle langsam auf unsere Straßen surren: die Lust am Elektroauto hält sich bei den meisten Autofahrern unverändert mehr denn je zurück. Das will nicht zuletzt Volkswagen ändern, die mit den ID.-Modellen sukzessive eine ganze Familie auf die internationalen Märkte ausrollen. Um bei den Kunden die Lust auf Elektromodelle zu wecken, wird einmal mehr die Historie bemüht, denn Volkswagen zeigt auf dem Genfer Automobilsalon die Studie des ID. Buggy. "Das puristische Design des ID. Buggy ist die moderne, retrofreie Interpretation einer Ikone. Unverkennbar ein Buggy. Und doch komplett neu gedacht", skizziert Volkswagen Chefdesigner Klaus Bischoff.

Kleinserienhersteller eingeladen

Ob so ein Fahrzeug Serienbezug haben könnte? Wohl kaum in Europa, denn auch die Buggys der 60er und 70er Jahre hatten ihren ohnehin spärlichen Markt allein in den USA und hier vorrangig in Kalifornien. Daher erscheint der VW ID. Buggy eher als nett anzuschauendes Gedankenspiel, das belegen soll, wie weit sich die hauseigene MEB-Elektroplattform des Volkswagen Konzern aufspreizen lässt. Einst galten die Dünenbuggys noch mehr als Samba Busse und T1 Surfermobile als Ausdruck einer ganzen Generation. Das Massenmodell VW Käfer stellte damals die Plattform inklusiv Boxermotor im Heck. Für den coolen Auftritt sorgten kunterbunt-offene Glasfaserkarossen, mit denen man am Strand spielen und auf der Straße auffallen konnte. Das ist bei der Neuauflage des 4,06 Meter langen VW ID. Buggy nicht anders, der neben der offenen Karosserie über die bekannte Elektro-Plattform aus dem Hause Volkswagen verfügt. Für den Antrieb des offenen Doppelsitzers sorgt ein 150 kW / 204 PS starker Elektromotor im Heck, der von einem 62-kWh-Akkupaket im Unterboden mit Energie versorgt wird. Im Gegensatz zu den coolen Kisten der 60er und 70er Jahre können sich die Volkswagen-Entwickler vorstellen, den ID. Buggy mit einem zweiten Motor an der Vorderachse zu einem offroadfähigen Allradler zu machen. Dank der 24 Zentimeter Bodenfreiheit wäre das allemal sinnvoll.


Der in einer Aluminium-Stahl-Kunststoff-Mischbauweise hergestellte Karosserieverbund ist selbsttragend. Dank des modularen Aufbaus kann der obere Karosseriebereich vom MEB-Chassis gelöst werden, was wie einst ein klares Signal an Kleinserienhersteller und Start-Ups ist, denn wie so öffnet Volkswagen sein Konzept an externe Produzenten. Vor wenigen Wochen hatte Volkswagen erstmals angekündigt, den MEB als Elektrofahrzeug-Plattform auch Wettbewerbern zugänglich machen zu wollen. VW ID. Buggy - Träumerei oder Realität? Die Zukunft wird es zeigen, auch wenn kaum anzunehmen ist, dass Volkswagen den ID. Buggy selbst automobile Realität werden lässt - weder in Europa noch in den USA.

VW ID. Buggy - dürfte kaum Chancen auf eine Serienumsetzung haben (Foto: Volkswagen)
VW ID. Buggy - erinnert an die frühen 70er Jahre (Foto: Volkswagen)
VW ID. Buggy - offen für alles (Foto: Volkswagen)
(Foto: Volkswagen)
(Foto: Volkswagen)
(Foto: Volkswagen)

Autor: Stefan Grundhoff, Genf  Stand: 01.03.2019
Fotos: Volkswagen  

(Foto: Volkswagen)
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(Foto: Volkswagen)
(Foto: Volkswagen)
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