Die Überraschung hält sich in Grenzen, denn dass Ford und Volkswagen Kooperationsgespräche führen, war seit geraumer Zeit bekannt. Jetzt gibt es die ersten Inhalte der geplanten Allianz. Pick Ups und Transporter machen den Anfang.
Gemeinsam sind wir stark
Die Überraschung hält sich in Grenzen, denn dass Ford und Volkswagen Kooperationsgespräche führen, war seit geraumer Zeit bekannt. Jetzt gibt es die ersten Inhalte der geplanten Allianz. Pick Ups und Transporter machen den Anfang.
Die Voraussetzungen könnten unterschiedlicher kaum sein: der Volkswagen AG geht es trotz des immer noch nicht vollends abgeschlossenen Dieselskandals prächtig. Bei der Ford Motor Company sieht es ganz anders aus. Die immer geringer werdende Nachfrage an den jahrzehntelang so ertragreichen Limousinen setzt den Amerikanern insbesondere in ihrem Heimatland USA zu und auch auf den meisten Märkten in Europa sieht es trotz eines guten Produktportfolios nicht gerade rosig aus. Doch auch Volkswagen hat so seine Probleme. Gerade in den USA sind die Wolfsburger bei weitem nicht so erfolgreich, wie man es gerne sein möchte und der chinesische Markt ist für alle ein Risiko, das es zu minimieren gilt. Zu spät ist man bei VW auf den SUV-Zug aufgesprungen, die Pick Ups hat man vernachlässigt und der modulare Elektrobaukasten, der mittlerweile die Volumenmarken des Konzerns bestimmt, ist zwar variabel und beliebig skalierbar, jedoch auch teuer. Zudem kommen auf beide Großkonzerne mächtige Kostenrisiken bei der Einführung von Elektromodellen zu.
Kosten senken
Kein Wunder daher, dass das Topmanagement beider Marken in den vergangenen Monaten die Köpfe zusammengesteckt hat und die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit thematisierte - mit Erfolg. Eine Kapitalverflechtung der beiden Konzerne aus Dearborn und Wolfsborg ist nicht geplant und die Zusammenarbeit soll höchst zögerlich mit einem gemeinsamen Mittelklasse-Pick-Up beginnen. Den brauchen beide Marken und hier ist es vergleichsweise einfach möglich, entsprechende Markenmodelle abzuleiten wie man bei den Kooperationsmodellen Mercedes X-Klasse, Nissan Navara und Renault Alaskan oder dem Doppelpack aus Mitsubishi L200 und dem Fiat Fullback sieht. Mit der Kooperation gibt es auch grünes Licht für den von VW Nordamerika heiß ersehnten Tanoak Pick-Up. Der seit Jahren auf dem Markt befindliche VW Amarok ist deutlich zu teuer für die preissensiblen Märkte wie die USA und wurde nicht für den so wichtigen US-Markt entwickelt. Die neue Generation könnte zusammen mit dem Ford Ranger entstehen; einem der erfolgreichsten Pick Ups in Europa.
- Details
- Veröffentlicht: 15. Januar 2019