Tests und spätere Serienumsetzungen sollen dabei in erster Linie in Nordamerika erfolgen, wo es größere Strecken zurückzulegen gibt und die Rahmenbedingungen besser als in Europa oder in Asien sind. Daimler investiert dafür 500 Millionen Euro. Mit einer hohen Automatisierung wie der Stufe vier ist der Lastwagen auf langen Highwaystrecken ohne Zutun des Fahrers unterwegs, der dann komplett am Steuer abschalten kann. Die US-Trucks können dann rund um die Uhr fahren und unabhängig von Lenkzeiten besonders nachts größere Strecken bei weniger Verkehr zurücklegen. Daimlers Truck-CEO Martin Daum: "Die Technologie selbst ist jedoch hoch komplex. Daher dauert es seine Zeit und die Technik wird nur etappenweisen Einzug halten." Bis zum Jahre 2040 soll sich der internationale Güterverkehr auf der Straße mehr als verdoppeln. Da gilt es, Unfallgefahren zu reduzieren und Effizienzen zu steigern.
Autonomes Fahren der Stufe vier
Mit dem Active Drive Assist in den Modellen Mercedes Actros / FUSO Super Great bzw. Detroit Assurance 5.0 mit aktivem Spurhalte-Assistenten (neuer Freightliner Cascadia) bringt Daimler Trucks nun erstmals teilautomatisierte Fahrfunktionen in seine Serienlaster. Das neue System kann selbständig bremsen, beschleunigen und lenken. Im Gegensatz zu anderen Systemen, die erst ab einer bestimmten Geschwindigkeit eingreifen, ermöglichen Active Drive Assist / Detroit Assurance 5.0 teilautomatisiertes Fahren in allen Geschwindigkeitsbereichen in einem Serien-Lkw. Neu sind dabei die aktive Querführung und die Verbindung von Längs- oder Quersteuerung durch eine Verknüpfung von Radar- und Kamerainformationen in allen Geschwindigkeitsbereichen. Hierfür übernimmt Daimler Trucks auch Entwicklungen aus dem Geschäftsfeld der Mercedes-PKW, die auch für die Anforderungen von Transportunternehmen geeignet sind. Die schon jetzt verfügbaren Level 2-Systeme werden durch Innovation und die Neujustierung vorhandener Systeme auf Level 4 gehoben.
Trotz aller Gemeinsamkeiten unterscheiden sich die Anforderungen an das hochautomatisierte Fahren bei Pkw und Lkw erheblich. Die schiere Größe eines Lastwagen stellt höhere Anforderungen an die Technik als bei Pkw, nicht zuletzt beim Fahrverhalten in Kurven oder beim Abbremsen. Auch bewegliche Systeme wie an Sattelzügen stellen höhere Anforderungen und d die Einsatzbedingungen in der Transportbranche sind deutlich härter. Die Fahrzeuge müssen so lange wie möglich einsetzbar sein, um effiziente Abläufe zu ermöglichen, Kosten zu reduzieren und die Kundenwünsche nach termingerechter Lieferung zu erfüllen.
Fotos: Daimler