Opel wird elektrisch. Dieses Mantra hört man mittlerweile aus dem Mund eines jeden Managers des Rüsselsheimer Autobauers. Doch so schnell schießen die Hessen nicht und haben dem Astra einen neuen Dieselmotor spendiert.
Doppelt gemoppelt
Opel wird elektrisch. Dieses Mantra hört man mittlerweile aus dem Mund eines jeden Managers des Rüsselsheimer Autobauers. Doch so schnell schießen die Hessen nicht und haben dem Astra einen neuen Dieselmotor spendiert.
Bei allem Elektromobilitätshype, bleiben auch die traditionellen Antriebsarten noch eine Weile unabdingbar. Da macht der Astra keine Ausnahme und bekommt einen neuen Dieselmotor spendiert, der die Euro 6d temp Abgasnorm erreicht. Das neue Biturbo-Triebwerk hat eine sequentielle Aufladung. Das bedeutet, dass die bei niedrigen Drehzahlen die kleinere Schaufel aktiv ist und erst bei höheren Drehzahlen die zweite größere Turbine in das Geschehen einsteigt. Das Prinzip ist im Motorbau wohlbekannt. Allerdings hat Opel dieses Konstruktionsprinzip mit einer elektrischen Schaufelverstellung bei der kleineren Turbine verfeinert. Damit soll das Ansprechverhalten des aufgeladenen Aggregats verbessert werden. Der technische Kniff erfüllt seinen Zweck und das berüchtigte Turboloch bei niedrigen Drehzahlen fällt im Vergleich zum Vorgängertriebwerk mit ebenfalls 1.6 Litern Hubraum geringer aus.
Gutmütiges Fahrverhalten
Das maximale Drehmoment von 350 Newtonmetern steht bereits bei 1.500 U/min zur Verfügung und in Kombination mit der Sechsgang-Handschaltung (Automatik gibt es bei dieser Motor-Version vorerst keine) agiert der Selbstzünder geschmeidig und dreht willig hoch. Allerdings macht das Triebwerk bei höheren Drehzahlen aus seiner Verbrennungsart akustisch keinen Hehl. Die Fahrleistungen sind in Ordnung; führen jetzt aber nicht zu einem Wow-Effekt, den man aufgrund des vergleichsweise geringen Gewichts von rund 1,4 Tonnen erwartet hätte: Nach neun Sekunden erreicht der Golf-Gegner aus dem Stand heraus Landstraßengeschwindigkeit, der Vortrieb endet dann aber erst bei immerhin 225 km/h. Wählt man das Fahrprogramm "Sport" hat der Astra gefühlt mehr Temperament, das Gaspedal setzt die Befehle des Piloten schneller um und die Lenkung wird straffer.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 23. Dezember 2018