Porsche ist nicht nur für seine Plattformen bekannt, die zwei Zyklen halten müssen, sondern auch dafür, dass die Triebwerke grundlegend erst bei der Modellpflege nach drei bis vier Jahren angefasst werden. So kam erst beim 991.2 die Turbotechnik für Carrera und Carrera S und beim Vorgänger 997.2 erst zur Modellpflege die Kombination aus Direkteinspritzung und Doppelkupplungsgetriebe. Eine komplett neue Motorentechnik dürfte daher auch diesmal erst mit der Modellpflege im Jahre 2022 folgen. Den Leistungsnachschlag auf 400 bzw. 450 PS bei 911 Carrera und Carrera S nehmen die Kunden jedoch ebenso gerne mit wie die neuen Matrix-LED-Scheinwerfer, Rundumkameras, Nachtsichtgerät und die mitlenkende Hinterachse.
Wieso kein Zweisitzer?
Wer sich das voll gepackte Motorabteil des 992 anschaut, dass durch Ladeluftkühler, Einspritzung oder Partikelfilter nahezu aus allen Nähten platzt, fragt sich, wieso Porsche nicht die Gene des Mittelmotorsportwagens Porsche 911 RSR in die normalen Baureihen transferierte. Wenn man die beiden ohnehin weitgehend ungenutzten Rücksitze des Porsche 911 gegen eine schick belederte Gepäckablage austauschen würde, könnte man auch den Boxermotor wertvolle Zentimeter nach vorne bringen. Das wäre gut für die Gewichtsverteilung, die Paketierung und das Hitzemanagement. Doch Porsche wollte die beiden Notsitze im Fond erhalten und hatte so keine Möglichkeit, das Triebwerk weiter nach vorne zu bringen. So blieb es bei geänderten Motorlagern, die ein paar Zentimeter nach vorn und in die Breite gewandert sind.
Die deutliche Verbesserung des Handlings macht sich insbesondere durch die neuen Räder- / Reifenkombinationen bemerkbar. "Erstmals fahren wir im Elfer eine Mischbereifung von 20-Zöllern vorn und 21-Zöllern hinten" erklärt Timo Kluck, während er noch einmal im leichten Drift durch das Motodrom von Hockenheim donnert. Ich bin seit über 18 Jahren bei Porsche, aber so ein gutes Paket hatten wir zu Beginn der Entwicklung noch nie. Die unterschiedlichen Zoll-Räder bieten echte Vorteile für den Fahrer." Das dürften die Piloten mehr spüren, als die 50 Kilo Übergewicht.
Fotos: Porsche
- Details
- Veröffentlicht: 12. Dezember 2018