SUV sind beliebt und nicht nur die. Immer mehr versuchen auch normale Modelle mit einem rustikalen Äußeren ihre potenziellen Kunden zu locken. Was Volkswagen, Audi und Volvo vor rund 20 Jahren initiierten, ist mittlerweile auch bei Ford angekommen.
Mehr Schein als Sein
SUV sind beliebt und nicht nur die. Immer mehr versuchen auch normale Modelle mit einem rustikalen Äußeren ihre potenziellen Kunden zu locken. Was Volkswagen, Audi und Volvo vor rund 20 Jahren initiierten, ist mittlerweile auch bei Ford angekommen.
Das hat aber ganz schön lang gedauert. Seit vielen Jahren bieten einige Autohersteller auch die beliebten Standardmodelle mit optischen Geländeretuschen an. Ford ist mit seinem Fiesta erst sehr spät auf den Trend aufgesprungen und bietet das aktuelle Modell als Active Plus für alle die, die sich aus der breiten Masse der Kleinwagenfahrer abheben wollen. Ganz billig ist das leicht rustikal angehauchte Vergnügen nicht, denn der Ford Fiesta mit dem leicht unhandlichen Namensannex Active Plus startet bei vergleichsweise üppigen 18.000 Euro. Entscheidet man sich für die sehr gute Kombination aus 1,5 Liter großem Commonraildiesel mit 88 kW / 120 PS und ein paar Komfortdetails kraxelt der Pseudo-Offroader ohne Scham schnell über die 25.000-Euro-Marke. Das liegt insbesondere an der ungewöhnlichen Ausstattung, denn während Ford lässt sich in dieser Klasse sogar Selbstverständlichkeiten wie elektrische Fensterheber hinten (150 Euro), beheizte Außenspiegel (425 Euro), höhenverstellbaren Beifahrersitz (65 Euro) oder die meisten Fahrerassistenzsysteme extra bezahlen lässt, sind LED-Scheinwerfer, ein ordentlich zu bedienendes Navigationssystem, Alufelgen, beheizte Sportsitze und Soundsystem serienmäßig.
Plastikwüste im Innenraum
Ob man sich für den vermeintlichen Offroad-Charme des Fiesta Active Plus erwärmen kann, muss jeder Kunde selbst wissen. Gerade mit den 195er-Winterreifen wirkt der Wagen allzu hochbeinig, die Räder sind viel zu klein und das an sich gelungene Fiesta-Styling wirkt beim Active Plus nicht derart aus einem Guss wie beim Standardmodell. Technisch ist dem Kölner allerdings nichts vorzuwerfen, denn hier bleibt er ein ganz normaler Fiesta. Die Sitze sind auch für größere Personen angenehm konturiert und selbst auf längeren Strecken sollte der 4,07 Meter lange Kleinwagen dem Körper nicht allzu sehr zusetzen. Überraschend, dass die Instrumente für ein derart neues Fahrzeug nicht komplett animiert sind; doch sie lassen sich gut ablesen. Allerdings wird Wassertemperatur und Tankanzeige im Cockpit etwas viel Platz eingeräumt, während der Bereich des Bordcomputers darüber deutlich größer sein dürfte.
- Details
- Veröffentlicht: 15. November 2018