In Brasilien ändert sich der Automarkt: Pickups und SUVs sind stark im Kommen, während die Liebe zu den Limousinen langsam nachlässt.
Boulevard der Träume
In Brasilien ändert sich der Automarkt: Pickups und SUVs sind stark im Kommen, während die Liebe zu den Limousinen langsam nachlässt.
Sao Paulo hat keine Copacabana, keinen Zuckerhut und keine Meeresbrandung. Was die Millionenstadt hat, sind viele Staus und einen großen Park. Dennoch macht sich die südamerikanische Automobilgemeinde alle zwei Jahre auf den Weg zur Avenida Indianópolis, 496, um ihre neuesten Produkte im größten Automobilmarkt Südamerikas zu präsentieren. Wer eine typische europäische Messe mit mehreren Hallen erwartet, täuscht sich: Es gibt genau einen großen Raum, in dem die Hersteller sich links und rechts wie an einer Perlenschnur aufgereiht, um die Aufmerksamkeit der Besucher heischen.
Stadtflitzer nach wie vor gefragt
Der Boulevard der Autoträume erinnert in seiner grellen Lichtfarbenpracht an den New Yorker Broadway. Hier dürfen auch noch schöne Damen an den Autos stehen, ohne das eine Debatte über die politische Korrektheit entfacht wird. Das ist nicht die einzige Eigenheit der brasilianischen Auto Show: Die Pressekonferenzen der Hersteller folgen einem festen Ritual es geht von vorne nach hinten, einer nach dem anderen. Während VW, Fiat und GM sich ganz vorne breitmachen, fristen Ferrari (hat den 488 Pista im Gepäck) und McLaren mit dem - wie könnte es in Brasilien anders sein - Senna eher ein Schattendasein. Das nehmen sie bei Caoa Chery wörtlich: Während sich bei den anderen Autobauern grelle Scheinwerfer im Lack spiegeln, ist es bei den Chinesen dunkel und es wird immer noch am Stand geschraubt. Immerhin erkennt man den Kleinwagen Chery QQ.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 07. November 2018