Geely, mit knapp zehn Prozent Anteil nicht nur Daimler-Großaktionär, sondern der derzeit wohl am besten aufgestellte chinesische Autokonzern, schielt schon lange nach Europa. Neben Volvo und Geely selbst wurde Polestar zur imageträchtigen Elektromarke ausgerufen und mit Lynk & Co wollen die Chinesen beizeiten auch in Europa starten. Mit der Einführung des Modells 03 wird die chinesische Automarke ihr Angebot von SUVs um eine Limousine erweitern. Die Compact Modular Architecture-Plattform der ersten drei Modelle ermöglicht es dem Autohersteller, viele Funktionen zu integrieren, die bereits in Volvo-Autos gezeigt wurden. Geely hat bisher ihr Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeug Lynk & Co 02 und das Plug-in-Hybridfahrzeug Lynk & Co 01 auf den Markt gebracht. Die Ankunft des Modells 03 in der zweiten Jahreshälfte dürfte die Position der Marke in China weiter stärken.
Auch Great Wall schielt mehr denn je nach Europa. Im Juli unterzeichnete der chinesische Autohersteller einen Joint-Venture-Vertrag mit BMW und ließ die Ankündigung für einen gemeinsamen Fertigungsstandort in der Stadt Zhangjiagang / Provinz Jiangsu folgen. Ab 2021 wollen Great Wall und BMW mit ihrer gemeinsamen Firma Spotlight Automotive neue Elektrofahrzeuge zunächst auf den chinesischen Markt bringen. Die elektrischen Mini-Modelle sollen spätestens ab 2022 jedoch auch nach Europa kommen. Mit seiner Marke Haval dürfte Great Wall zudem ebenfalls gute Chancen haben, sich in Europa zu positionieren. Jüngst wurde eine SUV-Produktionsstätte in Russland eröffnet, die zumindest zunächst nur den nationalen Markt bedienen soll. Doch der Weg ins europäische Automobilherz ist nicht weit und Firmen wie Borgward, die in Deutschland mit dem Mittelklasse-SUV BX-7 (angetrieben von einem Zweiliter-Benziner) bereits gestartet sind.
Fotos: Geely
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- Veröffentlicht: 29. August 2018