Bei aller Lust an der eigenen Vergangenheit: Zumindest ein wenig Facelift musste beim Audi TT dann aber doch sein. Die Karosserie wurde etwas geschärft, die Motoren bekommen etwas mehr Dampf und die Serienausstattung wurde erweitert. Vorne wurde der Singleframe-Grill überarbeitet und es gibt große, seitliche Lufteinlässe. Unter der Tankklappe ist nun kein Deckel mehr zu finden: Es ist wie beim Boxenstopp: Tankklappe auf, Zapfpistole rein - und fließen lassen.
Die unteren Gänge sind kurz übersetzt
Die Motorenpalette besteht ausschließlich aus TFSI-Benzinern, die Zeit der Diesel ist - oh Wunder - vorbei. Die Basis macht dabei der 40 TFSI mit 145 kW/197 PS, gefolgt vom 45 TFSI mit 180 kW/245 PS. Im TTS arbeitet ein 2.0-Liter-TFSI mit 225 kW/306 PS. Damit ist der TTS in nur 4,5 Sekunden aus dem Stand auf Landstraßentempo - ein Zehntel schneller als bisher. Das liegt dann auf dem Niveau eines Porsche 911 Carrera oder eines Cayman GTS und ist schneller als bei den meisten Jaguar F-Type. Bei 250 km/h wird der Vorwärtsdrang des TTS wie gehabt abgeregelt. Über die Verbrauchswerte mag man bei Audi noch nicht so wirklich reden - für den TTS sind aber 6,7 Liter schon mal genannt, was 155 Gramm CO2 pro Kilometer entspricht. Bei "artgerechter" Fahrweise dürfte es allerdings nicht schwer sein, das Doppelte an Treibstoff durch die Direkteinspritzung zu jagen.
Was der TTS mit all der Kraft, seinem serienmäßigen Allradantrieb, dem Fahrdynamiksystem und seinem Fahrwerk auf der Straße alles anstellen kann, das durfte er auf dem "Mountain-Course" zeigen. Mit voller Beschleunigung geht es den Berg hinauf, zunächst noch in einem Waldstück, dann in offenem Gelände. Ein Tempolimit gibt es hier nicht - das eigene Bauchgefühl sagt, wann man es wohl besser etwas ruhiger angehen lässt. Um die Kurven zirkelt der der 1,5 Tonnen schwere TTS präzise, kaum mal muss man etwas einbremsen um nicht ins Schlenkern zu geraten. Das Alcantara-Lenkrad liegt gut in der Hand, die auf "Sport" eingestellte Automatik leistet eine bessere Schaltarbeit, als die meisten es manuell über die Paddel am Lenkrad könnten. Die unteren Gänge sind kurz übersetzt - gut zum Beschleunigen. Die oberen Gänge kommen hier auf der Bergstraße eh nicht zum Einsatz. Beim Runterschalten mit Zwischengas sprotzen künstlich generierte Fehlzündungen aus den Endrohren.
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- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 18. Juli 2018