Auf dem Asphalt sind die Fortschritte spürbar. Der 2.2 Liter Diesel mit 147 kW / 200 PS harmoniert sehr gut mit der neuen Achtgang-Automatik und agiert auch deutlich kultivierter als der rustikal hämmernde Selbstzünder des Vorgängers. Aufgrund der reduzierten Windgeräusche geht es im Innenraum angenehm ruhig zu. Nach 9,6 Sekunden ist die 100 km/h-Marke erreicht und bereits bei 180 km/h ist Schluss. Im Durchschnitt gibt sich der neue Wrangler mit 7,6 l/100 km zufrieden. Vor allem beim 4,88 Meter langen Viertürer fällt der verbesserte Federungskomfort gegenüber der dritten Generation auf. Aus einem Geländewagen wird zwar noch lange keine gemütliche Limousine, aber mit dem Jeep lassen sich auch größere Distanzen entspannt bewältigen. Beim Zweitürer macht sich der um fast 55 Zentimeter kürzere Radstand gegenüber der Langversion deutlich bemerkbar: Der kurze Wrangler reagiert deutlich nervöser auf Unebenheiten und das Fahrwerk ist ständig in Bewegung.
2020 Plug-in-Hybrid
Ein neuer Wrangler muss natürlich auch neben der Straße seinen Mann stehen, das steht bei diesem Jeep ganz oben im Lastenheft. Deswegen hat der Geländewagen einem Allradantrieb inklusive einem zweistufigen und vollautomatischen Verteilergetriebe, das die Antriebskräfte je nach Bedarf selbsttätig zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt - wenn man den Modus "4H Auto" wählt. Bis zu einer Geschwindigkeit von 72 km/h kann man sich den Antriebsstrang selbst konfigurieren: reiner Heckantrieb für Autobahnetappen, eine permanente paritätische Aufteilung der Kräfte, der Neutral-Modus und einen Vierradantrieb mit Geländeuntersetzung. Wer statt Sport oder Sahara, dass Rubicon-Modell wählt, bekommt eine elektrische Schlupfbegrenzung, noch ausgeprägtere Untersetzungen und eine höhere Verschränkung der Achsen, dank elektrisch entkoppelbarer Stabilisatoren - schließlich schafft auch dieser Jeep den berühmt-berüchtigten Rubicon Trail, einer härtesten Offroad-Prüfungen der Welt.
Ab siebten September steht der Jeep Wrangler zu Preisen ab 46.000 Euro beim Händler. Wer die Rubicon-Version wählt, muss mindestens 53.000 Euro hinblättern. Das ist deutlich weniger als für eine Mercedes G-Klasse und beim Kultfaktor kann der US-Boy mit dem Deutschen mithalten. Zunächst wird es nur den Diesel geben, der Benziner kommt Anfang des nächsten Jahres und 2020 ein Plug-in-Hybrid.
Fotos: press-inform / Jeep
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 11. Juli 2018