Mercedes will in Zukunft die einzelnen Marken deutlich differenzieren. Das Design gibt eine klare Aussage, wohin die Reise bei dem Stuttgarter Autobauer geht. Dabei durften wir auch schon das Interieur der zweiten Generation des Mercedes GLE begutachten und konnten einige Neuerungen ausmachen.
Bipolare Säulen
Mercedes will in Zukunft die einzelnen Marken deutlich differenzieren. Das Design gibt eine klare Aussage, wohin die Reise bei dem Stuttgarter Autobauer geht. Dabei durften wir auch schon das Interieur der zweiten Generation des Mercedes GLE begutachten und konnten einige Neuerungen ausmachen.
Früher war alles ganz einfach. Da gab es Mercedes-Benz, eine Handvoll Baureihen und dann lange nichts. Lediglich eine Schraubergarage aus Affalterbach ergänzte mit seinen AMG-Vehikeln, die anfangs nichts anderes als ein bisschen Chichi an der Front und mehr PS aufweisen konnten, das Angebot des schwäbischen Autobauers. Heute ist das anders. Jede automobile Nische will bedient werden, um erfolgreich zu sein und die Anzahl der Marken ist ebenfalls gestiegen. Neben Mercedes, eben noch AMG, Maybach und die Elektro-Division EQ. Da ist eine Unterscheidung dringend notwendig, vor allem weil jeder der einzelnen Submarken auch der übergeordneten Konzern-Designphilosophie folgt. Die umschreibt der oberste Mercedes-Formengießer Gorden Wagener gerne mit Schlagwörtern, wie "Sinnliche Klarheit" oder "Hot and Cold" (Dt. Heiß und Kalt). Also das Spiel mit den Gegensätzen, die jede Marke entsprechend ihrer Positionierung unterschiedlich umsetzt. Dass dieses Konzept keine Fingerübung verspielter Kreativlinge ist, zeigt die Tatsache, dass der Begriff "Marke" und eine genaue Positionierung heute, mehr denn je, unabdingbar für den Erfolg eines Automobilherstellers ist.
Reduzierter Luxus
Jede einzelne der vier Marken bekommt dementsprechend ihr eigenes Design-Lastenheft, das sie eindeutig positioniert - eben von "Hot" (Mercedes-AMG) bis hin zu "Cold" (Mercedes EQ), während Mercedes den Kern darstellt und Maybach sogar noch etwas extrovertierter, also "heißer", um in Wageners Welt zu bleiben, daherkommt. "Ultimativer Luxus" nennt sich das dann in dem Sternen—Kosmos des obersten Design-Schöpfers. Das heißt, feine Materialien, wie zum Beispiel Anilinleder oder die Farbe Roségold, die sich im und am Auto findet, etwa in den Felgen, den Maybach-Logos oder unter der Perforierung der Ledersitze. Ein wichtiger Botschafter der Luxus-Einheit ist natürlich der Kühlegrill mit seinen engen verchromten senkrecht stehenden Streben, die einem Nadelstreifenanzug nachempfunden sind.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 05. Juli 2018