Der Toyota Camry ist noch langweiliger als ein VW Passat oder der Golf. In Westeuropa bekam die Mittelklasselimousine noch nie ein Rad auf den Boden und verschwand vor Jahren im nirgendwo. Jetzt bringen ihn die Japaner zurück nach Europa - so recht verstehen kann das niemand.
Welcome back Außenseiter!
Der Toyota Camry ist noch langweiliger als ein VW Passat oder der Golf. In Westeuropa bekam die Mittelklasselimousine noch nie ein Rad auf den Boden und verschwand vor Jahren im nirgendwo. Jetzt bringen ihn die Japaner zurück nach Europa - so recht verstehen kann das niemand.
Speziell in Westeuropa war der Toyota Camry ein Nobody, ein graues asiatisches Gesicht im übervollen Mittelklassedschungel. Nie hatte er eine Chance, sich gegen die kaum interessanteren Modelle von Volumenherstellern wie Volkswagen, Opel, Ford, Peugeot, Kia oder Hyundai in Szene zu setzen. Dazu fehlte es ihm am Design, den richtigen Motoren und einer europäischen Orientierung. In den USA sieht das ganz anders aus. Auch hier trägt der Toyota Camry sein Langweilerimage zur Schau, ist bei der Kundschaft aber überaus beliebt. Gäbe es in den Vereinigten Staaten nicht die gigantische Liebe zu Pick Ups und die immer wichtigeren SUV, wäre der Camry die unangefochtene Nummer eins. Seit Jahren belegt er einen der vorderen Plätze in der amerikanischen Verkaufsstatistik. Langeweile hin oder dröges Design her - in 2017 verkaufte Toyota in den USA 387.081 Camrys - immerhin Platz drei der Non-Pick-Up-Statistik und Platz sechs insgesamt. Im Laufe der Jahre wurde der Camry zur meistverkauften Mittelklasse-Limousine der Welt; seit dem Start der ersten Generation im Jahr 1982 wurden 19 Millionen Fahrzeuge in über 100 Ländern verkauft.
Limousinen in den USA unter Druck
Dabei war der Toyota Camry in keiner seiner bisherigen sieben Generationen eine wahre Schönheit. Keine grandiosen Designpreise oder spektakulären Auszeichnungen, die den potenziellen Kunden den Atem raubten und sie in die Verkaufsräume zerrten. Doch das Image ist ebenso langweilig wie prächtig, denn der Camry profitiert insbesondere von seiner Historie. Einst war der Toyota Camry strahlender Stern der amerikanischen Mittelklasse, denn seine Sechszylindertriebwerke hatten einen Ruf wie Donnerhall. Der Camry war dem Amerikaner das, was in unseren Breiten ein VW Golf oder klassenmäßig gesehen ein Passat ist: ein alles andere als begeisterndes Auto für die breite Masse mit umfangreichen Qualitäten. Echte Schwächen: Fehlanzeige. Ein Dauerläufer mit jeder Menge Platz und gigantischem Alltagsnutzen, der in Sachen Kundenzufriedenheit allenfalls noch von Subaru Allradlern und Volvo-Kombis in den Schatten geparkt wurde.
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- Veröffentlicht: 22. Juni 2018