Generell gehen die Chinesen beim autonomen Fahren "all in". Roadstar AI verdingt sich als Datensammler, während CalmCar sich durch seinen innovativen Ansatz des Deep Learnings, was für das Funktionieren der Robo-Autos unerlässlich ist, eine Kooperation mit Nvidia verdient. Beim Start-Up Leap Motor ist der Name Programm. Der ambitionierte Autobauer aus Hangzhou hat schon die Lizenz für die Produktion des Elektromobils LP-S01 erhalten und will mit der elektrischen Plattform "Heracles" (noch so ein bescheidener Name) an die Spitze der Automobilindustrie springen. Die Architektur soll natürlich auch autonomes Fahren beherrschen. Damit das alles klappt, hat Leap Motor schon Partnerschaften mit 38 Firmen, darunter Infineon Technologies und BAK Battery geschlossen.
Liebeserklärung auf dem Heck
Apropos BAK: Die zeigen auf der CES Asia ein paar Last Mile Gadget, wie ein Elektro-Fahrrad oder eine Art Stepway. Ansonsten fanden sich nur wenige innovative Gadgets. Ganz amüsant ist noch das elektrische Skatebord, das je nach Gewichtsverlagerung anhält. Auch die Gestensteuerung für das Smartphone ist eine nette Spielerei. Deutlich ernster gehen da Firmen, wie Soling, Dura und Calmcar an die Sache heran. Die tüfteln virtuellen Cockpits und den dazugehörigen Bedienkonzepten. Natürlich darf auf der CES Asia auch eine Firma mit einem deutschen Namen nicht fehlen, schließlich hat das Land der Auto- und Maschinenbauer nach wie vor eine fast magische Anziehungskraft auf die Bewohner des Reichs der Mitte aus: Neusoft Research hat sich der Entwicklung von intelligenten Ladestrategien, autonomen Fahrfunktionen und dem Car Sharing verschrieben. Mit der Digitalisierung des Autofahrens wird der Datenschutz immer wichtiger, darauf bauen die Spezialisten von ir.deto, deren Software cloakware einen Schutz vor Hackern bieten soll.
Traditioneller ist da schon der Ansatz von Singulato, die mit dem 4,90 Meter langen Elektro-SUV Is6 nach Shanghai gekommen sind, sich aber sonst auf ein modernes Infotainment konzentrieren. Immerhin punktet der Crossover mit gegenläufig angeschlagenen Türen und einer Kirmesbeleuchtung am Heck, die dem nachfolgenden Verkehr ein freundliches "I love you" entgegenwirft. Ob das bei dem schnell hupenden hiesigen Autofahrer eine besänftigende Wirkung zeigt, darf zumindest in Frage gestellt werden.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 13. Juni 2018