Das Motorenprogramm des Peugeot 508 umfasst zwei 1,6 Liter große Turbobenziner mit 180 oder 225 PS sowie Vierzylinderdiesel mit 1,5 und 2,0 Litern Hubraum, die 130 bzw. 160 / 180 PS leisten. Eine 225 PS starke Hybridversion als Kombination aus 1,6 Liter großem Vierzylinderbenziner und einem Elektromotor wird erst im Herbst 2019 nachgereicht. Deren elektrische Reichweite soll bei 50 Kilometern und der Normverbrauch bei zwei Litern auf 100 Kilometern liegen. Abgesehen vom 130 PS starken Basisdiesel sind alle Triebwerke obligatorisch an eine Achtgang-Automatik gekoppelt, die im Fahrbetrieb überzeugen kann. Hierbei irritiert jedoch, dass die Getriebeautomatik auf eine manuelle Schaltgasse verzichtet. Die manuellen Schaltvorgänge lassen sich wenig praktisch nach einem Druck auf den M-Taster nur über die Paddel am Lenkrad bedienen. Nach wie vor haben die Franzosen den Trend zu den beliebten Allradversionen jedoch komplett verschlafen. Obwohl die meisten Mittelklasse-Konkurrenten mittlerweile erfolgreich Allradler im Programm haben, bleiben diese auch beim Peugeot 508 außen vor.
Solider Basisdiesel
Fahrdynamische Wunder sind von dem 96 kW / 130 PS starken 1,5-Liter-Diesel nicht zu erwarten, doch der Diesel ist eine gute wie sparsame Basis und das geringe Geräuschniveau merkt sich direkt nach dem Start angenehm bemerkbar. Mit den 300 Nm maximalen Drehmoment zieht der Fronttriebler ab 1.750 U/min ordentlich durch, ohne dabei einen besonders kraftvollen Eindruck zu versprühen. Gerade in den Fahrprogrammen Eco und Normal ist die Gasannahme etwas zögerlich und die Lenkung ist zu leichtgängig. Da macht der Sportmodus mit höheren Widerständen und mehr Biss einen besseren Eindruck. Wer das Fahrprogramm wechselt, muss sich im Gegensatz zur Konkurrenz drei bis vier Sekunden gedulden, ehe eine Veränderung bei Gasannahme, Lenkgefühl oder Gangwahl zu spüren ist. Den Spurt 0 auf 100 km/h schafft die Limousine mit optionaler Getriebeautomatik in zehn Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 208 km/h. Der Normverbrauch liegt bei sparsamen 3,8 Litern Diesel.
Unabhängig vom Fahrprogramm ist der über 1,5 Tonnen schwere Peugeot 508 nicht nur durch sein Mindergewicht und die geringeren Abmessungen handlicher geworden. So reduzierte sich der Wendereis von 11,9 auf 10,9 Meter, was sich speziell im Innenstadtverkehr angenehm bemerkbar macht. Das Fahrwerk mit McPherson-Federbeinen vorn und einer erstmals bei Peugeot verbauten Mehrlenkerachse ist komfortabel, aber nicht zu weich abgestimmt; kann bei den höheren Ausstattungsvarianten jedoch auf Knopfdruck gestrafft werden. Doch auch ohne Dämpferverstellung macht sich der niedrigere Schwerpunkt angenehm bemerkbar und die optionalen 18-Zöller mit 235/45er Reifen geben dem Franzosen zumindest in Sachen Fahrwerk einen dynamischen Touch.
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- Veröffentlicht: 12. Juni 2018