Um so intensiver konzentrieren sich die Ingenieure vor Ort auf die Fahrwerksabstimmung, auf Reifentests und die Optimierung der Batteriepacks samt der Rekuperation beim Bremsen. Dann holt sich der Allradler wieder bis zu 20 Prozent der Energie zurück. Michelin hat extra für den Rekordversuch einen Satz extrem weicher Reifen gemischt - viel weiter als 20 Kilometer müssen sie ja nicht halten.
Enormer Anpressdruck
Mit dem Projekt Pikes Peak will VW seine Kompetenz in Sachen Elektroautos deutlich machen. Elektrisch fahren nicht nur langweilige Derivate von Golf und !Up, so lautet die Botschaft. "Elektrisch", das ist auch diese aufregend futuristisch gestaltete schwarze Karbonflunder mit ihrer riesigen Frontflosse und einem Leitwerk am Heck, das jeder 747 zur Ehre gereichen würde. Der 5,2 Meter lange und 2,35 Meter breite Straßen-Jet ist gerade mal 1,2 Meter hoch und sieht einem Le Mans-Prototypen ähnlich. Anders als der muss sich der Pikes Peak allerdings an kein Reglement halten - solange die Sicherheit gewährt ist. Die Bodenfreiheit ist höher als bei einem Le Mans-Boliden, denn vor allem im Zielbereich ist die Fahrbahn mittlerweile so rau wie das Klima dort.
Angetrieben wird der I.D. R Pikes Peak über zwei Elektromotoren, einer an jeder Achse. Zusammen kommen sie auf 500 kW/680 PS Leistung und ein maximales Drehmoment von 650 Nm. Klingt nicht unbedingt viel - selbst der letzte VW, der sich an einem Rekordversuch am Pikes Peak übte, bis er 400 Meter vor dem Ziel wegen eines kaputten Schmiernippels aufgeben musste, hatte 1987 schon über 600 PS, auch aus zwei Motoren. Mehr als 680 PS sind es auch nicht, um Akku-Gewicht zu sparen - nun kommt der Strom aus zwei Mal 256 Lithium-Zellen, die flach hinter und im Cockpit untergebracht sind.
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- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 03. Juni 2018