Beim Prototyp der seine Formen noch unter der typischen psychodelischen Tarnfolie verbirgt, findet man sehr schnell eine geeignete Sitzposition, allerdings könnte die Lenkradsäule etwas länger sein. Schon in der Basiseinstellung "Komfort" lässt sich der Roadster sportlich bewegen. Je schneller die Geschwindigkeit, desto strammer agiert die Lenkung, die allerdings etwas mehr Rückmeldung über den Zustand des Asphalts geben könnte. Dafür bleibt eine zappelige Nervosität beim Ansprechen aus der Mittellage aus, was bei Langstreckenetappen zur Entspannung beiträgt. Auch wenn das Fahrprogramm Kommodität verspricht, ist der Z4 straff abgestimmt. Allerdings bleibt das lästige Nachwippen der Karosserie aus. Beim Fahrmodus "Sport" läuft das ganze Programm schärfer und unmittelbarer ab. Angefangen von der Federung bis hin zur Gasannahme und der Lenkung wird alles direkter und strammer. Bei "Sport plus" ändert sich bei der Fahrwerkseinstellung nichts, sondern die Schaltung agiert noch schneller, der Auspuff lässt neben dem dunkel röhrenden Motorenklang bollernde Zwischengasfanfaren zu und das Zusammenspiel der Fahrsysteme mit der elektrisch geregelten Sperre läuft betont sportlich ab. Auf diese Interaktion sind sie bei BMW besonders stolz. "Das ist keine Zweckgemeinschaft, sondern ein harmonisches Zusammenwirken", erklärt Jos van As.
In der Tat legt der Z4 dann alle Fesseln ab. Der Reihensechszylinder setzt begierig jede Bewegung des rechten Fußes in Vortrieb um, die Gänge werden höher ausgedreht und das Heck beteiligt sich nach besten Wissen und Gewissen an den Kurvenfahrten. Das gemeinsame Konzert aus Kraftverteilung hinten und Bremseingriffen vorne mündet in einer beeindruckenden Agilität. Der Z4 agiert gutmütig und carvt fast schon routiniert durch die Kurven; selbst kleinere Fahrfehler, wie zu spätes Einlenken verzeiht das System, auch das ESP greift erst sehr spät und sehr zurückhaltend ein. Auch wenn man mit dem BMW Roadster flott unterwegs ist, resultiert das nicht in einen angespannten Bizeps kombiniert mit hektische Press-Atmung, sondern man hat immer das Gefühl, das Auto hat immer noch einige Reserven.
Fotos: press-inform / BMW
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 04. Juni 2018