Auffällig ist die Wendigkeit des Kolosses beim Rangieren und sehr engen Kurven. Das liegt an der Hinterachslenkung, die auch schon beim A7 und A8 für die verbesserte Slalom-Fähigkeit sorgt: Bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h lenken die hinteren Räder entgegen der Richtung der Vorderräder ein, darüber in der gleichen. In den Kurven wankt die Karosse vor allem bei der Komfort-Einstellung etwas. Das lag auch daran, dass der Prototyp nicht mit der elektromechanischen, aktiven Wankstabilisierung aus dem SQ 7 und dem Bentley Bentayga ausgestattet ist, die aber beim Q8 auch zu haben sein wird. Schließlich ist das 48 Volt Bordnetz an Bord und die dazugehörige Mild-Hybridisierung bringt einen Verbrauchsvorteil von 0,7 l/100 km. Im Gegensatz zum A7, der zwischen 75 und 160 km/h für 40 Sekunden seglen kann, ist das beim Q8 sogar ab 55 km/h bis 160 km/h möglich und das Start-Stopp-System funktioniert, wie beim A8 bereits bei 22 km/h.
Kein Lastesel
Beim Fahrwerk inklusive der Alu-Fünflenkerachsen stehen drei Varianten zur Auswahl, eine Stahlfeder mit Dämpferregelung, eine Luftfederung mit einer Dreikammer-Luftfeder und eine Luftfeder Sport, bei der die Spreizung der Fahrmodi am ausgeprägtesten ist. Die Schaltwechsel der ZF-Achtgangautomatik gehen schnell und geschmeidig über die Bühne. Mit den verschiedenen Fahrwerken variiert auch die Bodenfreiheit: Bei der Stahlfeder sind es 22 Zentimeter, sind Luftfedern verbaut sind es zwischen 24,5 Zentimeter auf dem höchsten Punkt und 15,5 Zentimeter, wenn der Q8 im Dynamikmodus über den Asphalt flitzt. Dann verschwinden die mächtigen 22 Zoll Räder der Dimension (285 / 40) fast in den Radkästen. Ein ausgewiesener Kraxler ist der Q8 nicht, Getriebe-Untersetzungen und ein ganzes Arsenal an Differentialen, wie zum Beispiel bei der Mercedes G-Klasse, sucht man beim Audi vergebens. "Der Q8 ist ein SUV mit Offroad-Fähigkeiten", verdeutlicht Werner Kummer.
Öffnet man die große Heckklappe, blickt man auf einen Kofferraum, in den zwei Golfbags hineinpassen, die allerdings über eine hohe Ladekante gewuchtet werden müssen. Das zeigt, dass der Q8, den es nur mit fünf Sitzplätzen geben wird, eher lifestyliges Coupé-SUV ist und kein Raumwunder. "Dafür ist der Q7 da", erklärt Werner Kummer, dem der Stolz auf "sein Baby" deutlich anzumerken ist.
Fotos: press-inform / Audi
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 19. Mai 2018