Doch gemach: Erst einmal müssen die Cup-Reifen warm gefahren werden und schnell fällt auf, dass sich die von BMW beschworene "Alltagstauglichkeit" des M3 CS auf die Tatsache beschränkt, dass die Limousine vier Türen und mehr Kopffreiheit im Fond hat, als etwas der M4 CS-Bruder. Das Fahrwerk ist trotz der der adaptiven Dämpfer sportlich straff. Kurz: Auch dieser CS ist für die Rennstrecke oder ambitionierte Landstraßenfahrten bestimmt. Deswegen lässt sich der Sportler auch mit allerlei Parametern nach dem Gusto des Fahrers scharf stellen: Schaltgeschwindigkeit des Siebengang-Doppelkupplungsgetriebes, Dämpfer, die Lenkung und die Gasannahme beziehungsweise das Drehzahlniveau. Außerdem stehen noch die bekannten Fahrmodi und zwei M-spezifische Programme zur Auswahl, die über Tasten am Lenkrad aktiviert werden.
Heck arbeitet mit
Sobald man auf Sport Plus geht. Zeigt der M3 CS sen ganzes Potential. Der Sechszylinder, jubelt, dreht lustig drauf los, sprozelt vor Freude, schreit seine Kraft aus sechs Kehlen lauthals heraus und feuert herzhafte Zwischengas-Salven beim Herunterschalten ab. Trotz der optionalen Cup-Reifen, die bei Nässe nicht optimal sind, beeindruckt die serienmäßige Carbon-Bremse und die Tatsache, dass der Münchner selbst bei knallharten Verzögerungen noch stabil bleibt und selbst bei unebenen Pistenverhältnissen nicht einmal im Ansatz zuckt. Dazu kommt die Lenkung, die sehr präzise ist und ganz eindeutige Rückmeldung gibt, wie es um das Gripniveau der Vorderräder bestellt ist.
Schon im Sport Plus-Modus arbeitet das Heck fleißig mit, bei der MDM-Einstellung (M Dynamic Mode) zieht sich die Elektronik auf ein Mindestmaß zurück und lässt dem Bewegungsdrang des M3 CS freien Lauf. Jetzt sind auch veritable Drifts drin. Doch selbst wenn das Hinterteil am Spaß teilhaben will, ist es beeindruckend, wie deutlich und berechenbar der BMW sein Vorhaben ankündigt und nicht zickig einfach auskeilt. Dieses vertrauenserweckende Fahrverhalten lässt entspanntes sportliches Fahren ohne feuchte Handflächen zu. Dabei hilft natürlich auch das aktive Differenzial dessen elektronisch geregelten Lamellensperre Teil des dynamischen Konzerts der Regelsysteme ist. Nach ein paar scharfen Runden wird auch klar, was das "Anlehnen" bedeutet. Die Technik greift nur noch ein, wenn sie wirklich muss und die Systeme erahnen zuverlässig, was der Fahrer vorhat.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 21. Mai 2018