Verrenken ist auch das richtige Stichwort, wenn es um den leicht akrobatischen Einstieg vor allem bei geschlossenem Verdeck geht. Die Türschweller sind breit und die Öffnung niedrig. Wer Gardemaß mitbringt und womöglich ein paar Gramm Wohlstandsspeck auf den Hüften, der sollte Ein- und Ausstieg erst ein Dutzend Mal auf einem entlegenen Parkplatz trainieren, bevor er es vor der Eisdiele probiert und so für gut geklickte Videos in den sozialen Netzen sorgt. Denn allein schon die hoch schwingenden Flügeltüren aus CFK sorgen für reichlich Publikum.
Als offener Roadster liefert der i8 noch einmal eine gute Portion mehr Spaß am Fahren als es schon das Coupé tut. Das Stoffdach lässt sich ohne aufwendige Hydraulik und bis zu einer Fahrgeschwindigkeit von 50 km/h binnen 15 Sekunden vollelektrisch öffnen und schließen. Unter offenem Himmel bleiben selbst große Passagiere weitgehend von Luftverwirbelungen verschont. Die Geräuschentwicklung ist selbst bei schneller Fahrt gering und auch geschlossen entwickelt das Dach kaum Windgeräusche.
Anders als das Coupé, das BMW zumindest formal als 2+2-Sitzer ausweist, hat der offene Roadster keine zweite Reihe hinter den Vordersitzen, auf der man ohnehin nur Kleinkinder oder ein paar Einkaufstüten unterbringen kann. Statt der 154 Liter Stauraum des Coupés muss der Roadster mit nur noch 88 Liter Kofferraum auskommen. Das reicht gerade mal für einen Kabinenkoffer im Standardmaß. Etwas Entspannung schaffen da zwei geräumige, zusammen 100 Liter fassende Ablagen hinter den Sitzen, die unterhalb der Dachbox viel Platz für Jacken, Taschen und ähnliches bieten. All das hat seinen Preis: BMW verlangt für den avantgardistischen Roadster mindestens 155.000 Euro - 17.000 Euro mehr als für das Coupé.
Fotos: BMW
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- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 30. April 2018