Die Zeit der verrückten Skurrillitäten und wilden Plagiate auf den chinesischen Automessen ist lange vorbei. Die Auto China in Peking zeigt in diesem Jahr vielmehr, dass der lokale Markt der wichtigste Autohandelsplatz der Welt ist. Die deutschen Hersteller kämpfen um ihre Vormachtstellung, denn die Chinesen holen mächtig auf.
Business as usual
Die Zeit der verrückten Skurrillitäten und wilden Plagiate auf den chinesischen Automessen ist lange vorbei. Die Auto China in Peking zeigt in diesem Jahr vielmehr, dass der lokale Markt der wichtigste Autohandelsplatz der Welt ist. Die deutschen Hersteller kämpfen um ihre Vormachtstellung, denn die Chinesen holen mächtig auf.
Auch wenn sich die gigantischen Zuwachsraten mittlerweile etwas abgeflacht haben: in China können die Hersteller nicht nur die meisten Autos absetzen, sondern auch die höchsten Gewinne erzielen. Gerade die Premiumhersteller sind in China heiß begehrt und Luxus geht den meisten Kunden über alles. Die Stars im New China International Exhibition Center an der Yuxiang Road nahe des Tianzhu Airport kommen in diesem Jahr jedoch nicht nur aus Europa. Längst sind Marken wie SAIC, Geely, BAIC, Wey oder Haval auch ohne etwaige europäische Kooperationspartner im automobilen Reich der Mitte angekommen. Die Zeiten von belächelten oder verärgernden Kopien sind dabei längst vorbei. Viele der Modelle können sich im internationalen Umfeld längst sehen lassen. Belächelt werden allenfalls noch die Marken aus der dritten Reihe; alle anderen ernten selbst bei der internationalen Konkurrenz längst Applaus und Anerkennung.
Elektrischer BMW iX3
Trotzdem bleibt das Interesse an den europäischen Marken für die sorgsam umworbene China-Kundschaft größer denn je. Maybach müsste seinen Studien wie diesmal dem mächtigen Ultimate Luxury als Symbiose aus Luxuslimousine und Geländewagen jedoch auch einmal ein Serienfahrzeug folgen lassen. Vier Sitze, 750 Elektro-PS und jede Menge Applikationen in roségold - so stellt sich die Daimler-Designabteilung das Luxusschlachtschiff der Zukunft vor. Deutlich realitätsnäher und allemal sehenswert zeigen sich derweil die verlängerten Limousinenversionen von Mercedes C- und insbesondere neuer Mercedes A-Klasse, der mit sechs Zentimetern mehr Radstand erst einmal allein in China zu bekommen ist. Auch wenn die Kunden nach wie vor ganz überwiegend Limousinen aus dem C-Segment kaufen, ist der Wandel zum SUV-Markt in den zahlreichen Messehallen offensichtlich. Nur eine Frage der Zeit, wann die beliebtesten SUV jeder Klasse Europas in China allesamt auch als Version mit langem Radstand produziert und angeboten werden.
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- Veröffentlicht: 25. April 2018