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Very british
Es ist weniger ein Facelift denn ein Faceliftchen, mit dem Mini beim 3- und 5-Türer sowie beim Cabrio in das neue Modelljahr geht.

Very british

Am neuen Mini Cooper sind auf den ersten Blick kaum Veränderungen zu erkennen (Foto: Mini)

Es ist weniger ein Facelift denn ein Faceliftchen, mit dem Mini beim 3- und 5-Türer sowie beim Cabrio in das neue Modelljahr geht.

Auch Mini selbst nennt das alles ungewohnt bescheiden ein "Update". Wirklich wichtige Neuerungen gibt es - fast - nicht, dafür aber reihenweise weitere Möglichkeiten zur Individualisierung, Feinarbeiten am Design oder zusätzliche Angebote bei Mini Connected.

Viermal Otto, dreimal Diesel

Der Mini ist der Mini - der britische Hersteller unter bayrischer Leitung sorgt dafür, dass es so bleibt: Ein Fahrgefühl ähnlich in einem GoKart, niedrige Sitzposition, eigentlich ein Zweisitzer, weil in der zweiten Reihe eh kein Platz ist außer für die Ladung, die im kleinen Koffer keinen Platz mehr gefunden hat, gewöhnungsbedürftiges, aber dafür eigenständiges Design nicht nur am Armaturenbrett, riesiger, runder Bildschirm in der Mitte, Kippschalter wie aus dem Kampfjet, alles bestens verarbeitet. Der Mini ist der Mini - mit bretthart abgestimmtem Fahrwerk und präziser Lenkung.


Die Motorenpalette wurde zwar leicht überarbeitet (vor allem zur Verbrauchsoptimierung), hat sich aber nicht wirklich geändert. Einzig der Dreizylinder-Benziner der Mini One-Modelle hat nun mit 1,5 Litern einen anderen Hubraum und liefert bei 75 PS nun zehn Nm mehr maximales Drehmoment. Ansonsten reicht die Palette vom Mini Cooper mit 136 PS über den 170-PS-Diesel im Mini Cooper SD bis zum 192-PS-Benziner im Mini Cooper S. Da ist der Vierzylinder dann gut für eine Höchstgeschwindigkeit von 235 km/h und für eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 6,7 Sekunden. Das reicht allemal, um in der Stadt flott mithalten und bequem auch weite Strecken zurück zu legen. Sieben Motoren, viermal Otto und dreimal Diesel - nichts wirklich Neues also bei den Aggregaten.

Die neue Automatik macht das Fahren deutlich entspannter

Dafür aber einiges an Feinarbeit am Design - gewürzt mit einer liebenswerten Prise britischer Schrulligkeit - und meist gegen Aufpreis. Freunde des "No-Brexit" können ihre Sympathie für die Briten nun mit LED-Heckleuchten in weithin sichtbarem Union-Jack-Design kund tun und auch das Armaturenbrett auf der Beifahrerseite lässt sich mit der sanft illuminierten britischen Flagge schmücken. Komplett überarbeitet wurde das Mini-Logo - es ist klarer, kühler, zweidimensional, "bauhausmässig".

Mini Cooper (Foto: Mini)
Auch die Heckansicht beim Mini Cooper ist weitgehend gleich geblieben (Foto: Mini)
Mini Cooper (Foto: Mini)
(Foto: Mini)
(Foto: Mini)
(Foto: Mini)

Die LED-Scheinwerfer als Sonderausstattung bekamen eine Matrix-Funktion für das Fernlicht, mit der sich das Licht gezielter und blendfreier lenken lässt. Das ringförmige Tagfahrlicht dient auch als Richtungsanzeiger. Neue Karosseriefarben und Leichtmetrallräder, neue Lederausstattungen und Oberflächen innen sowie weitere Möglichkeiten, seinen Mini zu individualisierten - etwa mit eigens nach Kundenwunsch gestalteten Namensplatten oder mit einer Projektion des Logos und des eigenen Namens aus dem Außenspiegel auf die Fahrbahn - kommen dazu.


Wirklich neu ist neben dem 1,5-Liter-Dreizylinder das optionale Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen. Im Mini Cooper SD gibt es serienmäßig eine 8-Gang-Steptronic. Das neue Automatikgetriebe macht das Fahren im Mini noch einmal deutlich entspannter - zumal die serienmäßige 6-Gang-Handschaltung vor allem bei schnellen Gangwechseln schnell zu einer hakeligen Veranstaltung wird. Das Doppelkupplungsgetriebe schaltet sanft, schnell und praktisch ohne Unterbrechung der Zugkraft durch die einzelnen Stufen. Im Sport-Modus und beim schnellen Zurückschalten bedankt es sich gar noch mit ein paar kräftigen Stößen Zwischengas - nicht so spektakulär wie ein V8, aber immerhin.

(Foto: Mini)
(Foto: Mini)
(Foto: Mini)
(Foto: Mini)
(Foto: Mini)
(Foto: Mini)

Die Steuerung der Automatik kann auch Daten aus der Navigation und von der Frontkamera zur Gangwahl nutzen. Ausgewertet werden daneben Motordrehzahl, die Stellung des Gaspedals, Geschwindigkeit und Fahrprogramm. Im Öko-Modus ist Segeln möglich. Was bei der siebenstufigen Version fehlt: Schaltwippen am Lenkrad zur manuellen Gangwahl. Bei der Sportversion der 8-Gang-Steptronic hat Mini das ja auch geschafft.

Wenn etwas bei Mini noch nie Mini war, dann die Preise. Da macht auch die "upgedatete" Version keine Ausnahme. Der Mini Cooper S startet bei 24.750 Euro - nach oben sind dank eines reichhaltigen Zubehörkataloges kaum Grenzen gesetzt. Am preiswertesten kommt man zu seinem Mini mit dem Mini One First - da werden mindestens 16.400 Euro fällig.

Autor: Jürgen Wolff, Mallorca  Stand: 27.03.2018
Fotos: Mini