Audi zeigt noch vor dem 88. Genfer Automobilsalon seinen neuen A6. Nach dem Luxusmodell A8 soll der kleinere Oberklassebruder für die vier Ringe aus Ingolstadt endgültig die Trendwende bringen. Qualität und Technik stimmen, Design und Antriebe ebenfalls. Immer im Blick: Klassenprimus 5er BMW und die Mercedes E-Klasse. Im Juni geht es los.
Aufholjagd
Audi zeigt noch vor dem 88. Genfer Automobilsalon seinen neuen A6. Nach dem Luxusmodell A8 soll der kleinere Oberklassebruder für die vier Ringe aus Ingolstadt endgültig die Trendwende bringen. Qualität und Technik stimmen, Design und Antriebe ebenfalls. Immer im Blick: Klassenprimus 5er BMW und die Mercedes E-Klasse. Im Juni geht es los.
In Zentraleuropa ist der Audi A6 eine große Nummer und konnte der direkten Konkurrenz aus München und Stuttgart gerade als Kombiversion Avant über Jahre problemlos das Wasser reichen. Weltweit betrachtet sah es zuletzt ganz anders aus, denn der Rückstand auf 5er BMW und Mercedes E-Klasse war trotz der erfolgreichen A6-Langversion für China mächtig und lag pro Jahr bei bisweilen über 100.000 verkauften Autos. Mit dem neuen A6 will Audi zurück in die erste Reihe und sich bestenfalls zunächst die Mercedes E-Klasse und dann den Segmentführer BMW 5er packen. Das Ganze wird kein leichtes Unterfangen, doch man kann den Ingolstädtern nicht unterstellen, als hätten sie wieder einmal nichts riskiert. Waren gerade die Limousinenversionen der vergangenen A6-Generationen zumeist müde Nummern, so sieht es bei der achten Auflage anders aus. Massige Front mit mächtigen Lufteinlässen, dazu leicht zugekniffene Auge, leicht ausgestellte Radhäuser, die die Taillierung unterstreichen - der neue Audi A6 sieht schick aus und kann zu allem Überfluss noch mit Rädern bis zu 21 Zoll Größe bestellt werden. So mächtig waren einst nur die Waschmaschinentrommeln bei Escalade, Hummer H2 und Range Rover.
Dimensionen blieben nahezu gleich
Hätte der 4,94 Meter lange Audi A6 noch mutiger sein können? Durchaus. Noch etwas dickere Backen, noch etwas mehr Taille und ein etwas schärferes Heck - wünschenswert allemal und auf einigen Märkten hätte das sicher auch bestens funktioniert. Doch bei einem solchen Massenmodell in der Businessklasse ist kein Platz für mutige Extravaganzen, denn das Volumen macht die Musik. Und Langweile kann man dem schneidigen Design von Chefkreativkraft Marc Lichte ohnehin nicht unterstellen. Das gilt nicht nur für das äußere Erscheinungsbild, wo dem Sauerländer die im Unsichtbaren verborgenen Auspuffendrohre wohl weit weniger Kopfzerbrechen bereitet haben, als die beiden Sensoren im Kühlergrill, die ausschauen, als wäre der kommende Audi A6 als Option auch mit Blaulicht-Flashern der Ordnungsbehörden zu ordern. Für die zukünftigen Funktionen der Fahrerassistenzsysteme sind die Sensoren nicht mehr derart geschickt zu verstecken wie einst und die Bauhöhe ist nicht zuletzt durch die Modulbauweise verschiedener Modelle vorgegeben.
- Details
- Veröffentlicht: 26. Februar 2018