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Andere Mütter, schöne Töchter
Nicht nur die deutschen Autobauer fabrizieren gute Fahrzeuge, wer etwas über den teutonischen Tellerrand hinausschaut, findet auch bei andere Herstellern gelungene Produkte.

Andere Mütter, schöne Töchter

Der Honda Civic 1.6 i-DTEC hat ein gut abgestimmtes Fahrwerk (Foto: press-inform / Mazda)

Nicht nur die deutschen Autobauer fabrizieren gute Fahrzeuge, wer etwas über den teutonischen Tellerrand hinausschaut, findet auch bei andere Herstellern gelungene Produkte.

Mit dem Geschmack ist das so eine Sache: Was die einen tres chic finden, geht für die anderen gar nicht. So ein Beispiel ist der Honda Civic. Der Japaner würde gut in die Neuauflage der Comic Science Fiction Serie "Captain Future" passen, aber manchen Deutschen ist die Formensprache zu extrovertiert. Doch das rollende Space Shuttle hat Vorzüge, die es zu einer echten Alternative zu Golf & Co macht. Da ist zum Beispiel der unlängst vorgestellte 1.6 Liter Dieselmotor i-DTEC mit 88 kW / 120 PS. Die japanischen Ingenieure haben das Triebwerk von Grund auf überarbeitet und schaffen problemlos die Abgasnorm 6d temp, und das ohne Kompromisse bei der Laufkultur hinnehmen zu müssen. Ganz im Gegenteil der japanische Selbstzünder läuft kultiviert - vor allem, wenn man sich dagegen so machen deutschen Premium-Diesel anhört - und hat auch noch genügend Kraft, ohne freilich ein Temperamentsbündel zu sein. Dazu kommt, dass das Fahrwerk des Civic ebenfalls harmonisch ist und die Platzverhältnisse sowie die Lenkung durchaus in Ordnung sind.

Gelungene Neuauflage

Bei den Motoren gelingt japanischen Ingenieuren ob ihrer perfektionistischen Detailversessenheit ohnehin immer wieder der eine oder andere Überraschungscoup: Mazda dreht mit seinen Skyactive-Motoren schon länger erfolgreich an der Spritschraube. Das Design der Fahrzeuge aus Hiroshima ist gefällig und die Verarbeitung solide, Angesichts des Gebotenen stimmt auch das Preis-Leistungs-Verhältnis: Ein Mazda CX-3 in der Top-Ausstattung Sports-Line kostet mindestens 23.290 Euro und bietet dafür unter anderem ein Head-Up-Display, eine Klimaautomatik und eine Rückfahrkamera, dazu noch einige Assistenzsysteme, wie einen Spurhalte-Assistent oder einen Toter-Winkel-Assistenten. Klar erreicht manches der Systeme nicht die Perfektion der deutschen Konkurrenz, aber der Funktionsumfang ist ausreichend und im täglichen Gebrauch hilfreich.


Der Lexus LC 500 mit V8-Power und 351 kW / 477 PS ist der rollende Beweis dafür, dass Autos aus dem Toyota-Konzern auch Spaß machen können. Der Achtender im Nippon Coupé hängt munter am Gas und fliegt dank der mitlenkenden Hinterachse genussfreudig um die Ecken. Mit deutlich weniger PS, nämlich 185 kW / 252 aber nicht weniger agil (ganz im Gegenteil) tänzelt der Alpine A110 auf die automobile Bühne. Der Retro-Sportler kam aufgrund der Initiative des heutigen PSA-Chefs Carlos Tavares, der selbst ein begeisterter Rennfahrer ist, zustande. Die Franzosen haben ganze Arbeit geleistet, indem sie jedes überflüssige Gramm aus dem Auto entfernten, den Mittelmotor-Sportler so auf rund 1,1 Tonnen trimmten und so einen legitimen Nachfolger des legenden Alpine A110 auf die Räder brachten. Der Sound stellt den mauen Turbo des Porsche Cayenne (718) in den Schatten (was keine große Kunst ist) und bei der Agilität begegnet der quirlige Gallier dem Zuffenhausener auf Augenhöhe.

Attacke auf den Golf GTI

Der Lexus LC 500 mit V8-Power und 351 kW / 477 PS ist der rollende Beweis dafür, dass Autos aus dem Toyota-Konzern auch Spaß machen können. Der Achtender im Nippon Coupé hängt munter am Gas und fliegt dank der mitlenkenden Hinterachse genussfreudig um die Ecken. Mit deutlich weniger PS, nämlich 185 kW / 252, aber nicht weniger agil (ganz im Gegenteil) tänzelt der Alpine A110 auf die automobile Bühne. Der Retro-Sportler kam aufgrund der Initiative des heutigen PSA-Chefs Carlos Tavares, der selbst ein begeisterter Rennfahrer ist, zustande. Die Franzosen haben ganze Arbeit geleistet, indem sie jedes überflüssige Gramm aus dem Auto entfernten, den Mittelmotor-Sportler so auf rund 1,1 Tonnen trimmten und so einen legitimen Nachfolger des legenden Alpine A110 auf die Räder brachten. Der Sound stellt den mauen Turbo des Porsche Cayenne (718) in den Schatten (was keine große Kunst ist) und bei der Agilität begegnet der quirlige Gallier dem Zuffenhausener auf Augenhöhe.

Kann sich sehen lassen: der Mazda CX-3 (Foto: press-inform / Mazda)
Der Alpine A110 ist sehr agil (Foto: press-inform / Alpine)
Der Peugeot 308 GTi macht Jagd auf den Golf GTI (Foto: Peugeot)
(Foto: press-inform / Lexus)
(Foto: press-inform / Hyundai)
(Foto: press-inform / Honda)

Eine PS-Klasse darunter rangiert der Hyundai i30N, der es mit dem Performance-Paket auf stattliche 202 kW / 275 PS bringt und damit dem Golf GTI mächtig einheizt. Für gut 32.000 Euro bekommt man eine elektronisch geregelte Differentialsperre, einen Sportauspuff und kräftige, standfeste Bremsen. Mit verschiedenen Einstellungen, wie etwa Dämpfer oder Differential, kann der Hyundai feingetunt werden. Doch der Koreaner ist nicht der Einzige der zum Halali auf den Wolfsburger-Kompaktsportler bläst. Der Peugeot GTi kommt mit emsiger 1.6 Liter Turbo Power 200 kW/272 PS und einer präzisen Lenkung.


Für einen Kleinwagen, der mehr Minivan als schneller Flitzer ist, schlägt sich der Honda Jazz mit dem munteren 1.5 Liter-Benziner mit mit 96 kW / 130 PS sehr wacker und lässt sogar echte Fahrfreude aufkommen. Doch die große Stärke des knapp vier Meter langen Zauberwürfels ist die Variabilität und das Platzangebot: Vorne und hinten finden Erwachsene Platz und der Kofferraum schluckt mit einem Fassungsvermögen von 354 bis 1.314 Litern auch sperriges Gepäck. Legt man die Lehne des Beifahrersitzes nach hinten, sind es sogar 2,48 Meter.

(Foto: press-inform / Honda)
(Foto: press-inform / Mazda)
(Foto: Lexus)
(Foto: press-inform / Hyundai)
(Foto: Renault)
(Foto: press-inform / Honda)

Autor: Wolfgang Gomoll, München  Stand: 07.02.2018
Fotos: press-inform / Mazda