Direkt unter der breitesten Straße der Welt, der "Avenida 9 de Julio"in Buenos Aires befindet sich eine riesige unterirdische Busstation, in der rund 500 Mercedes Sprinter jeden Tag tausende Menschen transportieren. Die Stimmung in dieser mobilen Unterwelt ist eine ganz besondere.
U-Bus
Direkt unter der breitesten Straße der Welt, der "Avenida 9 de Julio"in Buenos Aires befindet sich eine riesige unterirdische Busstation, in der rund 500 Mercedes Sprinter jeden Tag tausende Menschen transportieren. Die Stimmung in dieser mobilen Unterwelt ist eine ganz besondere.
Auf einmal ist der weiße Mercedes Sprinter wie vom Erdboden verschluckt. Mitten am helllichten Tag auf der "Avenida 9 de Julio", der riesigen Hauptverkehrsader Buenos Aires\', im Schatten des mächtigen Obelisken verschwindet der nächste Kleinbus in einer mächtigen Tiefgarageneinfahrt, die wie ein gieriger Schlund das Fahrzeug verschlingt. "Terminal de Combis Obilisco" steht auf dem gelben Schild. Menschen hasten die breiten Treppen hinunter, Männer in Anzügen und Frauen in Kostümen. "Ich fahre jeden Tag nach Lomas de Zamora in den Süden" erzählt Laura, die in Loubotin-Schuhen, wie auf einem Laufsteg nach unten schreitet.
Monströses Areal
Unten, das ist die abgefahrenste Bushaltestelle der Welt. Gelbliches Licht aus Neonleuchten, das von weißen Lack der Kleinbusse reflektiert wird und an grauen Betonwänden abprallt, sorgt für eine eigentümliche Atmosphäre einer Parallelwelt, die nichts mit dem sonnendurchfluteten Verkehrschaos zu tun hat, das nur wenige Meter darüber tobt. Ein Sicherheitsbeamter steht am Eingang des Busbahnhofs und mustert die Szenerie mit wachsamen Augen. Sogar einen eigenen Supermarkt gibt es hier. Der wenig überraschende Name: "Underground Market".
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 20. Dezember 2017