Doch darum geht es Erwin Wonisch heute nicht, als er sein Arbeitsgerät erklimmt, um mit ihm auf den Schöckl zu rumpeln. Wonisch kennt die G-Klasse als Entwicklungsleiter seit seinem Einstieg bei Magna Steyr im Jahre 1976. "Nach wie vor ist und bleibt der Schöckl als unser Hausberg das Maß der Dinge, wenn es um die Geländegängigkeit geht. Ich weiß nicht, wie oft ich in den vergangenen 40 Jahren über die Teststrecken rauf- und wieder runtergefahren bin - meine Hüfte weiß ein Lied davon zu singen", lacht der 62jährige, "an manchen Tagen fahren wir fünf- oder sechsmal rauf und wieder hinab, um Auto und Regelsysteme zu testen. Hier kenne ich jeden Stein." Und von den ihm allzu bekannten Steinen scheint er auf der Testtour in seinem neuen Spielzeug nahezu jeden mitnehmen zu wollen.
Start mit G 500
Er biegt nach wenigen Metern auf einen schmalen Waldweg ab und lässt die neue G-Klasse das machen, was sie am besten kann: klettern im härtesten Gelände. Land Rover Defender, Jeep Wrangler und Toyota Land Cruiser - bei Erwin Wonisch sorgen sie alle für kaum mehr als ein Lächeln. "Eigentlich haben wir mit der G-Klasse keine echte Konkurrenz", strahlt er zufrieden, "was die kann, kann kein anderer." Das scheint sich auch mit der Neuauflage nicht geändert zu haben, um das, obschon die neue G-Klasse erstmals vorne mit einer Einzelradaufhängung unterwegs ist. Leiterrahmen, Starrachse hinten, drei Sperren und Geländeuntersetzung bleiben gesetzt, damit es auch im härtesten Gelände keine Überraschungen gibt. "Die neue G-Klasse ist nicht nur auf der Straße viel komfortabler als bisher", erläutert Erwin Wonisch verschmitzt als er die nächste Steigung ohne großen Schwung nimmt, "er kann durch das neue Fahrwerk und die Fahrprogramme auch im harten Geländeeinsatz mehr als bisher."
Nach der Fahrt auf den rund 1.500 Meter hohen Berg namens Schöckl lässt sich daran nicht zweifeln. Im Gelände ist und bleibt die neue G-Klasse eine Macht. Länger und vor allem deutlich breiter als bisher ist sie dabei auf einem völlig anderen Komfortniveau unterwegs und zeigt im Gelände das, was sie schon immer konnte. Auf den kurzen asphaltierten Stücken zwischen den Offroadpassagen präsentiert sich das Fahrwerk weit komfortabler und weniger holprig. Angetrieben wird der getarnte Proband dabei von einem satt wummernden Vierliter-Turbo-V8, der dann ab Mai als G 500 mit rund 420 PS in den Verkaufsräumen der weltweiten Händlerschaft stehen dürfte.
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- Veröffentlicht: 03. Januar 2018