Das Jahr 2017 verlief für die Automobilbranche turbulent: der Dieselskandal hatte die Branche weiter im Griff, Razzien fanden statt, Fahrverbote drohten, PSA krallte sich Opel und der SUV-Boom hielt unvermindert an.
Harte Bandagen
Das Jahr 2017 verlief für die Automobilbranche turbulent: der Dieselskandal hatte die Branche weiter im Griff, Razzien fanden statt, Fahrverbote drohten, PSA krallte sich Opel und der SUV-Boom hielt unvermindert an.
Im Februar platzte die Bombe! Nach 88 Jahren trennte sich GM von seiner deutschen Tochter Opel und verkaufte den Rüsselsheimer Autobauer an den französischen PSA-Konzern. Der Preis 1,3 Milliarden Euro. Inklusive des Bankgeschäfts "GM Financial" waren es 2,2 Milliarden Euro. PSA-Chef Carlos Tavares redete nicht lange um den heißen Brei herum: "Die Lage ist dramatisch", ließ der Portugiese verlauten und machte sich gleich daran, die Marke mit dem Blitz umzubauen: Opel-Chef Karl-Thomas Neumann wurde durch Finanzexperte Michael Lohscheller ersetzt und zwei strategisch wichtige Opel-Vorstandsressorts mit Taveres-Vertrauten besetzt. Der stramme Sanierungsplan sieht vor, dass Opel bis 2020 wieder schwarze Zahlen schreibt.
Top-Manager wandern in den Knast
Während Tavares in die Riege der Top-Manager aufstieg, endete eine andere Ära. VW-Patriach Ferdinand Piëch verkaufte seine Anteile an Volkswagen und Porsche und zog sich damit aus der Schaltzentrale der Macht zurück. Sein langjähriger Ziehsohn Martin Winterkorn musste vor dem VW-Untersuchungsausschuss des Bundestags aussagen, ließ aber viele Fragen unbeantwortet. Handfestes passierte in Ingolstadt: Ausgerechnet am Tag der Jahrespressekonferenz der VW-Tochter ließ die Staatsanwaltschaft Privatwohnungen und Büros in einer großangelegten Razzia durchsuchen. Trotz aller Turbulenzen sitzt Audi-Chef Rupert Stadler weiterhin fest im Sattel, wohingegen vier Vorstände ihren Hut nehmen mussten.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 22. Dezember 2017