Die Japaner haben die internationalen Automärkte in den 70er / 80er Jahren mit ihren Modellen und ihrer Technik revolutioniert. Erst jetzt begreifen die japanischen Hersteller, dass man für eine perfekte Markenbildung um die Inszenierung der eigenen Geschichte nicht herumkommt. So langsam entwickelt sich auch in Japans Metropolen ein Klassikmarkt.
Legendenbildung
Die Japaner haben die internationalen Automärkte in den 70er / 80er Jahren mit ihren Modellen und ihrer Technik revolutioniert. Erst jetzt begreifen die japanischen Hersteller, dass man für eine perfekte Markenbildung um die Inszenierung der eigenen Geschichte nicht herumkommt. So langsam entwickelt sich auch in Japans Metropolen ein Klassikmarkt.
Die europäischen Autohersteller zelebrieren ihre Historie bis zum Exzess. Wer sich die prächtigen Museen von Porsche, Mercedes, Volkswagen, Audi oder BMW anschaut, der schreitet durch imposante Paläste, die die jeweilige Fahrzeughistorie perfekt in Szene setzen. Nach Epochen, Baureihen oder Themenfamilien werden Modelle einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Die Fans kommen in Stuttgart, München, Zwickau oder Ingolstadt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Nicht viel anders sieht es bei anderen europäischen Automarken aus. Ferrari, Jaguar Land Rover, Peugeot oder Opel - mehr oder weniger aufwendig aalen sich auch dort die selbst ernannten Markenikonen im Licht gleißend heller Scheinwerfer und bekommen Tag für Tag gut bezahlten Augenapplaus. Die Amerikaner stehen gewohnt selbstbewusst ebenfalls zu ihrer langen Historie und empfangen die Fans amerikanischer Autobaukunst bevorzugt im Bundesstaat Michigan, wo jahrzehntelang das Herz der ganzen Autowelt schlug.
Heritage zählt immer mehr -- Klassiker sowieso
Bei den Japanern sah das Ganze bisher weitgehend anders aus. Zwar lieben sie Traditionen und alte Gebräuche, doch bei der Technik zählt gemeinhin nur das neueste, das den Vorgänger in einem schlechteren Licht stehen lässt. Wer in Asien, speziell aber in China oder Japan etwas auf sich und seine Außenwirkung hält, ist mit dem neuesten Automodell unterwegs und beeindruckt mit ihm Freunde, Geschäftspartner und die Familie. Kein Wunder, dass europäische Klassiker in den letzten 20 Jahren zahlreich aus Japan zurück nach Europa reimportiert wurden. Ihr Zustand war überproportional gut und im eigenen Land waren sie nicht viel wert. In Deutschland, England, der Schweiz oder den Niederlanden wusste man Technik und Historie ebenso zu schätzen wie den guten Pflegezustand.
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- Veröffentlicht: 13. November 2017