"Ohne elektrische Autos werden wir die rechtlichen Vorgaben nicht schaffen", erläutert Skodas Produktstratege Guido Haak, "wir gehen im Jahre 2020 in der EU von einem Elektroanteil von acht Prozent aus. 2025 werden es rund 25 Prozent sein; in China mit 30 Prozent etwas mehr." Die Ziele scheinen ambitioniert, denn aktuell liegt der Anteil der Fahrzeuge mit elektrischen Antrieb in unseren Breiten bei gerade einmal 0,57 Prozent, während in China immerhin 1,45 Prozent aller Autos rein elektrisch surren. Bleibt abzuwarten, ob die 67. Internationale Automobil-Ausstellung einen Wendepunkt bei den Antriebskonzepten bringen kann.
Komplette Elektrofamilie
Der Volkswagen-Konzern setzt ab 2020 voll auf das Thema Elektro. Das Antriebspaket der zukünftigen Elektrovolumenmodelle ist dabei eingeschränkt variabel. Aufgrund der Plattform kann man nicht nur Spur und Radstand variieren, sondern ganz nach Modell und Preisgestaltung zwischen Hinterrad- oder Allradantrieb wählen. Das Basispaket dürfte ein Hinterradantrieb mit rund 110 kW / 150 PS sein. Ganz nach Modell, Karosserieaufbau und Marke werden weitere Leistungsstufen bis hin zu 294 kW / 400 PS verfügbar sein. Die Akkupakete variieren zwischen 50 und knapp 100 kWh. Gerade die SUV und die stärkeren Versionen werden obligatorisch über einen Allradantrieb verfügen, um Motorleistung und maximales Drehmoment auf die Straße zu bringen. Die avisierte Höchstgeschwindigkeit: 180 und 210 km/h. Der 2022 folgende VW I.D. Aero als sportliche Schräghecklimousine der Oberklasse bietet bis zu 700 Kilometer elektrischer Reichweite und 250 km/h Höchstgeschwindigkeit.
Technisch basieren die meisten Modelle auf dem jüngst von Volkswagen eingeführten modularen Elektrobaukasten, bei dem Spur und Radstand variabel sind. Audi, Bentley und Lamborghini entwickeln ihre Elektrofahrzeuge auf anderen Plattformen, die zum Teil noch mit denen von Verbrennermodellen (Beispiel: Audi e-tron Quattro) verwandt sind. Auf dem MEB dagegen basieren auch der Skoda Vision E sowie die Konzernmodelle aus dem kompakten I.D., dem elektrischen Bully-Nachfolger I.D. Buzz (2022), der Mittelklasselimousine I.D. Aero (2022) und eben den beiden Crossovern I.D. Crozz (2020) und I.D. Lounge (2021). "Derzeit arbeiten wir im Konzern mit zwei Radständen", erläutert Guido Haak in seiner Funktion als Skoda-Produktmanager, "der des Vision E liegt bei knapp drei Metern." Wie bei allen Fahrzeugen auf dem MEB befinden sich die Batteriezellen zwischen den beiden Achsen im Unterboden. "So können wir einen flachen Boden realisieren. Das gibt uns neue Möglichkeiten in Bezug auf Innenraumgestaltung und autonomes Fahren", unterstreicht Skoda-Vorstands-Chef Bernhard Maier. Nach der Serienversion des Vision E sollen bis zum Jahre 2025 vier weitere elektrisierte Skoda-Modelle folgen. Mit allen Modellen will der Volkswagen-Konzern einen großen Schritt in Richtung autonomes Fahren machen. Gemäß den Voraussetzungen der Stufe drei für autonomes Fahren sollen alle Fahrzeuge unter anderem selbstständig im Stau fahren, per Autopilot Strecken auf Autobahnen zurücklegen, Überholen, freie Parkplätze suchen sowie allein ein- und ausparken können. Dafür stehen diverse Sensoren mit unterschiedlichen Reichweiten und verschiedene Kameras bereit, die das Verkehrsgeschehen überwachen.
Fotos: Volkswagen
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- Veröffentlicht: 09. September 2017