Neuzugang aus Fernost
Müssen sich Audi, BMW und Mercedes bald warm anziehen? Hyundai bringt unter dem Markennamen Genesis eine eigene Premiummarke zu uns. In Korea und den USA ist ihr Start bereits geglückt.
Neuzugang aus Fernost
Müssen sich Audi, BMW und Mercedes bald warm anziehen? Hyundai bringt unter dem Markennamen Genesis eine eigene Premiummarke zu uns. In Korea und den USA ist ihr Start bereits geglückt.
Es ist schon einige Jahre her, da wurde über Modelle wie Hyundai Pony, Kia Retona oder den wenig filigranen Kia Joyce nur abfällig gewitzelt. Mittlerweile sind die beiden koreanischen Marken Kia und Hyundai, die unter dem Dach des Hyundai-Konzerns firmieren, längst zu den größten fünf Autoherstellern der Welt aufgestiegen. Die Zeiten, in denen japanische Mazda-Modelle einfach mit einem Kia-Logo verkauft wurde, gehören schon lange der Vergangenheit an. Den Volumensegmenten haben Hyundai und Kia längst weltweit ihren Stempel aufgedrückt. Jetzt kommt die Premiumklasse dran und das dürfte in Ingolstadt, München oder Stuttgart allemal für Unruhe sorgen. Genesis, einst ein besonders exklusives Modell in der Hyundai-Palette, wurde mittlerweile zur eigenen Marke erhoben. Im Heimatland Südkorea hat Genesis auf dem Premiummarkt bereits die Hosen an. Der Großteil der zuletzt rund 100.000 pro Jahr verkauften Fahrzeuge rollt durch den asiatischen Staat.
Fehler von Lexus und Infiniti vermeiden
Doch der Hyundai-Konzern will mehr - viel mehr als Südkorea und die USA. Ab 2019 / 2020 sollen die beiden Weltmärkte Europa und China angriffen werden. "Europa heißt für uns in erster Linie Deutschland, England und die Schweiz", erläutert Genesis-Markenchef Manfred Fitzgerald, "wir wissen, dass es nicht leicht sein wird und bereiten uns daher entsprechend vor." Eine neue Premiummarke, die den etablierten Herstellern Audi, BMW, Porsche und Mercedes über die Füße fahren soll - hört sich alles irgendwie bekannt an. Gerade die asiatischen Hersteller bieten ihre besten Stücke seit Jahrzehnten allzu gerne unter einem eigenen Label an. In den USA hat dies seit Ende der 80er Jahre insbesondere mit Lexus als Edelmarke von Toyota bestens geklappt und auch Acura (Honda) und Infiniti (Nissan) sind erfolgreich im Land der unbegrenzten Möglichkeiten unterwegs. Doch in Europa und besonders in Deutschland sind Lexus und Infiniti ebenso Rohrkrepierer wie Cadillac als edle Nummer von General Motors. Honda hat es daher gleich sein lassen und Acura in Europa gar nicht erst angeboten.
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- Veröffentlicht: 08. August 2017