Innen gibt es ebenfalls deutliche Parallelen zum Vorgänger. Animierte Instrumente und zentraler Multifunktionsbildschirm wirken im Vergleich zu den großen Repräsentanzflächen in Türtafeln oder Mittelkonsole recht klein. Klimabedienung und Taster lassen den Sprung in die automobile Neuzeit nach wie vor aus und der zentrale Dreh-Drück-Steller ist nach wie vor nur aus der Mittelkonsole ausklappbar. Neu ist eine frei konfigurierbare Galerie-Freifläche im Armaturenbrett vor dem Beifahrer. Hier können in Absprache mit der hauseigenen Bespoke-Abteilung ganz nach Kundenwunsch Kunstwerke, Familienwappen oder dreidimensionale Kleingegenstände in das Armaturenbrett eingebracht werden. "Im 18. Jahrhundert waren Miniaturen zeitgemäße und wertvolle Kunstobjekte, die es ihren Besitzern erlaubt haben, Bilder von ihren Lieben auf Reisen mit sich zu tragen", erklärt Kreativkopf Giles Taylor, "ich war begeistert von diesem Ansatz, Kunst und Reisen. Jetzt können das auch unsere Kunden genießen." Der Fokus der meisten Kunden liegt ohnehin nicht in der ersten Reihe, sondern im bekannt opulenten Phantom-Fond. Hier lassen sich wie gewohnt Sitze elektrisch einstellen, klimatisieren, dazu Rollos, Entertainmentfunktonen oder die Klimatisierung bedienen. Um den Aufenthaltswert noch zu steigern gibt es ebenfalls vom aktuellen 7er BMW entliehen erstmals beheizte Armlehnen vorne und hinten.
Doppel-Turbo V12
Über Leistung spricht man im Hause Rolls-Royce nur überaus ungern. Die Ahnen der Marke entgegneten dabei gerne ebenso charismatisch wie inhaltsleer - "mehr als ausreichend". Doch der 460 PS starke V12 des Vorgängers war angesichts der mehr als zweieinhalb Tonnen Leergewicht und des zunehmenden Leistungsdrucks im Laufe der Jahre unter Druck geraten. Der 6,8 Liter große Zwölfzylinder bekam daher mittels zwei Turboladern eine Leistungssteigerung auf immerhin 420 kW / 571 PS und ein gigantisches Drehmoment von 900 Nm bei beeindruckend niedrigen 1.700 U/min.
Nach Jahren der Hightech-Enthaltsamkeit steigt der neue Phantom als erster Rolls-Royce in die automobil vernetzte Zukunft ein. Zu den längst überfälligen Assistenzsystemen gehören unter anderem ein Aufmerksamkeits-Assistent, ein Vier-Kamera-System mit Panoramaperspektive, der Rundumblick mit virtueller Vogelperspektive, Nachtsicht-Assistent, aktive Geschwindigkeitsregelung, Auffahr-, Personen-, Querverkehr-, sowie Spurverlassens- und Spurwechselwarnung, ein hochauflösendes Head-Up-Display und WLAN-Hotspot. Stars, Sternchen, Könige und Kaiser werden wieder auf den neuen Phantom fliegen und mit ihm wie auf einem ebensolchen Teppich durch die automobilen Lüfte schweben.
Fotos: Rolls-Royce
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- Veröffentlicht: 25. Juli 2017