Die Verantwortlichen der Autokonzerne sind derzeit angespannter denn je. Dreht sich gerade der 130 Jahre alte Trend vom Verbrenner zum Elektroauto? Eines steht fest: schlägt das Tesla Model 3 in den USA derart erfolgreich ein wie viele befürchten, sind die Plug-In-Hybriden wohl dem Tode geweiht.
Trendwechsel
Die Verantwortlichen der Autokonzerne sind derzeit angespannter denn je. Dreht sich gerade der 130 Jahre alte Trend vom Verbrenner zum Elektroauto? Eines steht fest: schlägt das Tesla Model 3 in den USA derart erfolgreich ein wie viele befürchten, sind die Plug-In-Hybriden wohl dem Tode geweiht.
Die Nachrichtenintervalle aus Palo Alto / Kalifornien werden kürzer. Der Elektromessias Elon Musk und sein bisher hoch defizitärer Tesla-Konzern haben die internationale Autoindustrie in den vergangenen zehn Jahren das Fürchten gelehrt. Hatte die beim zusammengeschusterten Elektroroadster mit Lotus-Genen noch geschmunzelt, wurde die elektrische Oberklasselimousine Model S auf einigen Märkten zum Erfolgsmodell und als elitäres Zeichen des automobilen Fortschritts. Die schwergewichtige Van-SUV-Kombination des Model X mit seinen zwiespältigen Flügeltüren brachte keinen großen Fortschritt, doch das Model 3 könnte in der Automobilbranche einen echten Trendwechsel einläuten.
Renault und Volvo steigen langsam um
Der Grund liegt in seinen gefälligen Mittelklasseabmessungen, Preisen ab 35.000 Dollar (US-Markt), soliden Fahrleistungen und einer Reichweite die je nach Konfiguration deutlich über der wichtigen Mindestgrenze von 300 Kilometern liegen sollte. Wenn das Model 3 einschlägt, hat Tesla nach 14 Jahren erstmals Chancen aus der dauerhaften Minuszone in den Gewinnbereich zu stoßen. Zudem könnte der elektrische Hoffnungsträger erstmals nennenswerte Elektrovolumina auf den Straßen in den USA und dann nachfolgend in Europa und Asien realisieren. Für das Tesla Model 3 sollen nach Tesla-Angaben mehrere 100.000 Bestellungen vorliegen. Der größte Druck wird so auf die Modelle der internationalen Mittelklasse ausgeübt. Hybridversionen wie der VW Passat GTE, BMW 3er eDrive und der Mercedes C 350h, ohnehin alles andere als Bestseller, würden beinahe über Nacht ad Absurdum geführt. Die hätten allenfalls noch in China eine Chance, wo sich Tesla unverändert schwertut.
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- Veröffentlicht: 06. Juli 2017