"Man bekommt beim Rennen einfach mehr von den Fans mit", erklärt Daniel Abt, der seit der ersten Saison von das Team Abt-Schaeffler ins Steuer greift, "natürlich muss man sich im Vergleich zu anderen Serien umstellen. In den Städten gibt es viele 90 Grad Kurven, zudem ist es wellig wir haben eben nur einen bestimmten Energiegehalt. Damit muss man haushalten." Die Strecken befinden sich anders als bei den meisten anderen Rennserien in Innenstädten von attraktiven Metropolen wie Hong Kong, New York, Mexiko City, Marrakesch oder Berlin. So wird der Rennsamstag schnell zu einem bunten Wochenendausflug. Training, Rahmenprogramm und Rennen - alles an einem Tag. Da kommt man zu überschaubaren Preisen auch einmal mit der ganzen Familie vorbei. "Die günstigsten Tickets gibt es in Argentinien mit rund 20 Euro; in Hong Kong sind es 300 Euro. Die Preisen passen sich dem allgemeinen Niveau dort an.", erklärt Alejandro Agag.
Bei Geräuschkulisse und Höchstgeschwindigkeiten muss der langjährige Monaco-Besucher Abstriche machen; bei der Rennaktion allerdings nicht. Kein Röhren, kein Benzingeruch, sondern allenfalls Surren und eine ungewöhnliche Geräuschkulisse, wenn die knapp 900 Kilogramm schweren Monoposti vor der Kurve rekuperieren und über Streckenbegrenzungen düsen. Stehen im Rennen 170 Kilowatt an Maximalleistung zur Verfügung, so sind es im Training immerhin 200 Kilowatt, rund 272 PS. Das reicht für Tempo 220 und ein halbes Rennen Spannung, denn jeder kann seine Energiemenge von 28 kWh ganz nach Gusto und Strategie einsetzen. Die Fans können direkt Einfluss in das Renngeschehen nehmen. Per Fan-Boost bekommen die beliebtesten Fahrer einen kurzzeitigen Leistungsnachschlag von 30 kW und können die Konkurrenz so in Schach halten.
Die Saison vier bringt keine großen Überraschungen. Kaum anzunehmen, dass BMW oder Mercedes vollends einsteigen, so lange man das Auto zur Rennhälfte wegen geringer Akkukapazität wechseln muss. Einen großen Technologieschub wird es erst ab der fünften Saison geben, die im Herbst 2018 beginnt, denn dann hält eine komplett neue Akkutechnik Einzug. Porsche hatte sich jüngst für die Lieferung der neuen Akkusysteme ab 2018 beworben; unterlag wie einige andere Firmen jedoch gegen McLaren, deren geplanter 54-kWh-Akku für die gesamte Renndauer und eine Maximalleistung von 250 kW sorgen soll.
Fotos: press-inform
- Details
- Veröffentlicht: 12. Juni 2017