Völlig unüblich für ein Straßenauto ist die gigantische Maximaldrehzahl, die den digitalen Drehzahlmesser hinter dem Alcantara-Steuer auf bis zu 11.000 U/min klettern lässt. Heißt, dass auch die Leerlaufdrehzahl deutlich über den gewohnten 600 bis 1.200 U/min (je nach Betriebszustand) liegen dürfte. Wer seine Nachbarn zu früher oder später Stunde nicht mit dem brüllenden Klang des Boliden aus dem Schlaf reißen möchte, dem muss nicht bange sein. Eine Strecke von bis zu 25 Kilometern kann der Schwabe auf Knopfdruck rein elektrisch zurücklegen. Weitere Fahrprogramme lassen den Sportler nur mit dem Verbrenner oder mit allen Triebwerken bewegen. Das Hochleistungsbatteriepaket liegt flach verbaut hinter der der Vorderachse. Leicht erhöht darüber ein Quader für die hoch komplexe Leistungselektronik. Schalten kann der Pilot mit einem automatisierten Getriebe, das über acht Schaltstufen verfügt. Für eine entsprechende Doppelkupplung wären Motordrehzahl und Drehmoment deutlich zu hoch gewesen.
Marktstart für den Hypersportler Mercedes AMG Project One soll Ende 2018 / Anfang 2019 sein. Doch selbst zu einem erwarteten Verkaufspreis von 2,8 Millionen Euro heißt es schneller als schnell sein. Es sind nur 275 Fahrzeuge geplant. Geld verdienen lässt sich mit dem Sternenkreuzer für Daimler sicher nicht, doch AMG positioniert sich mehr denn je als echte Sportwagenmarke im Kreise von Porsche, Ferrari, Königsegg, Aston Martin, Bugatti und McLaren.
Fotos: Dirk Weyhenmeyer
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- Veröffentlicht: 30. Mai 2017