Das können andere auch und immer mehr mittlerweile auch schneller. Und doch zeigt der 460 PS starke M4 CS, dass man längst keine 550 oder 700 PS braucht, um sich ins automobile Nirvana zu schießen. Immer wieder das gleiche: beschleunigen, anbremsen, einlenken, herausbeschleunigen und die sieben Gänge des Doppelkupplungsgetriebes dabei gefällig jenseits der 6.000er-Marke ausdrehen. Aus der Region Hillesheim / Gerolstein geht es abseits der größeren Verbindungsstraßen über anspruchsvolle Fahrwege unterer Ordnung zurück Richtung Nordosten. Immer wieder verzahnen sich die breiten 20-Zöller am Heck dabei mit dem Asphalt, um den Beschleunigungswünschen eiligst entsprechende Taten folgen zu lassen. Filigran lenkt der CS dabei am Kurveneingang ein und lässt Fahrer und Hinterachse wie nebenbei den Rest erledigen. Wer seinen automobilen Gefühlen - selbstverständlich unter Einhaltung aller Verkehrsregeln - dabei derart freien Lauf lässt, der realisiert dabei nicht den in Aussicht gestellten Normverbrauch von 8,4 Litern, kann sein Glück jedoch Kilometer für Kilometer kaum fassen. Auf einer freien Autobahn soll der BMW M4 CS 280 km/h laufen. Den Nachweis bleibt er heute schuldig, denn dazu begeistert einen die Eifel mit ihren kurvigen Straßen, namenlosen Häuseransammlungen und ihrem heute perfekten Ausfahrtwetter viel zu sehr.
Es geht langsam wieder zurück Richtung Nürburg. Auf der knapp 26 Kilometer langen Kombination aus Nordschleife und Grand-Prix-Kurs donnern immer noch die Oldies herum. Kurz vor Schluss liegt unverändert der BMW M1 vorne und fährt die Konkurrenz ganz lässig in Grund und Boden. Erstmals seit Jahr und Tag gewinnt bei dem 24-h-Classic-Rennen kein Porsche. Vielleicht ein gutes Omen, denn auch der leider mächtige 116.900 Euro teure BMW M4 CS dürfte manchem Porsche-Fahrer eine schlaflose Nacht bereiten. Einigen schon heute.
Fotos: Uwe Fischer
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- Veröffentlicht: 29. Mai 2017