Der Touring übernimmt die Architektur sowie die Technik der Limousine und speckt daher ebenfalls bis zu 100 Kilogramm ab. Also ist auch das ganze Arsenal der elektronischen Helfer an Bord, darunter der Stauassistent, der jetzt bis 210 km/h bereitsteht. Allerdings funktionierte bei den Testfahrten die Verkehrszeichen-Erkennung nicht ganz fehlerfrei: Im gestochen scharfen Head-Up-Display blinkte auf einer Landstraße ohne Geschwindigkeitsbegrenzung in zwei Fällen das 30 km/h-Schild. Sonst beeindruckt das Infotainment-System mit einer sehr weit fortgeschrittenen Konnektivität, deren Funktionsumfang aber zu Lasten den Bedienführung geht, da einige Elemente, wie zum Beispiel das Koppeln des Telefons, tiefer in den Menüs versteckt sind. Auch beim autonomen Fahren hängt der 5er Touring der Mercedes-Konkurrenz hinterher. Aber ein BMW will ja gefahren werden, also greifen wir an den - dank M-Paket - dicken Lenkradkranz.
Präzise Lenkung
Der Komfort ist dank der serienmäßigen Luftfederung an der Hinterachse durchaus gegeben. Um eine breite und wenig zerklüftete Ladefläche zu gewährleisten, haben die Münchner die Konstruktion der Hinterachse kompakter gestaltet. Die Höhe der Luftfedern ist gegenüber dem 7er BMW deutlich reduziert und so erreichen die Federn das nötige Volumen durch mehr Breite. Ein echtes Plus ist die optionale, schon bekannte Hinterachslenkung, die den Radstand je nach Geschwindigkeit durch gegenläufig eingeschlagene Räder verkürzt beziehungsweise durch Mitlenken Hochgeschwindigkeits-Spurwechsel unterstützt. Auf kurvigen Landstraßen sind die 1.250 Euro gut angelegtes Geld, denn in den Kurven legt sich der 5er Touring trotz seines Radstands von 2,97 Metern eine beachtliche Agilität an den Tag und lässt sich mit Freude auf das Abenteuer Kurven und Richtungswechsel ein.
Die Lenkung ist gewohnt präzise und gibt ausreichend Rückmeldung, wird aber erst in den Fahrmodi "Sport" und "Sport +" straffer. Der 140 kW / 190 PS Diesel und die Achtgang-Automatik ergänzen sich prächtig, aber selbst das geschmeidig schaltende Getriebe kann ein spürbares Luftholen des Turbos unterhalb von 2.000 Umdrehungen nicht ganz kaschieren. Due Fahrleistungen sind absolut ausreichend, denn auch mit dem Zweiliter-Motor, der die Wahl vieler Dienstwagenfahrer sein wird, ist man dank des maximalen Drehmoments von 400 Newtonmetern ziemlich flott unterwegs. Nach 7,8 Sekunden ist Landstraßentempo erreicht und die Höchstgeschwindigkeit beträgt 225 km/h.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 10. Mai 2017