Wer es düster mag, muss sich kein Batmobil ersteigern oder das eigene Coupé schwarz folieren. Rolls-Royce zeigt mit seiner Black Badge Linie, dass es auch düster und gefährlich sein kann. Wie gemacht für eine Reise durch das morbide Berlin, abseits der gleißenden Prachtmeilen.
Dark Knight
Wer es düster mag, muss sich kein Batmobil ersteigern oder das eigene Coupé schwarz folieren. Rolls-Royce zeigt mit seiner Black Badge Linie, dass es auch düster und gefährlich sein kann. Wie gemacht für eine Reise durch das morbide Berlin, abseits der gleißenden Prachtmeilen.
Berlin bei Nacht. Die Millionen-Metropole pulsiert: jung, überhitzt, quirlig, in den Hippster-Clubs parlieren Männer, die mit ihren buschigen Vollbärten aussehen wie Veteranen des amerikanischen Bürgerkriegs mit Frauen, die interessiert ihr Louis-Vuitton-Täschchen baumeln lassen. Wortfetzen zerschneiden die Musikmischung aus Hipp-Hopp, Rapp und R \'n\' B: "California Love"..."Dann habe ich mich komplett comitted".... "you keep on rockin\' "... "Start-up-Produktportfolio...". Berlin ist nicht mehr "arm aber sexy", die selbsternannten Macher mit den markigen Sprüchen und den etwas zu kurzen engen Jeans könnten auch in München oder Hamburg die Umwelt an ihren Erfolgsweisheiten teilhaben lassen.
Sinister - anders
Dies Klientel schart sich dann auch um den Rolls Royce Ghost Black Badge, verliert kurz die mühsam antrainierte Coolness und bekommt glänzende Augen, wenn der Blick auf die dunklen Felgen mit den 22 gefalteten Karbonschichten und der schwarzen Kühlerfigur "Spirit of Ecstasy" fällt, nur um dann wieder in den Heldenmodus zu verfallen: "Aber der Bentley, den ich letztens gefahren bin ...", begleitet von einem beifälligen Wippen der weiblichen Begleitung mit Pferdeschwanz. Jetzt verlassen wir mit dem schwarzen Ghost dieses überhitze Berlin in Kreuzberg, Prenzlau oder Mitte. Nicht der hippe Kiez ist das Ziel der Reise mit dem schwarzen Ritter, sondern das morbide, das nihilistisch-düstere Berlin, abseits des Neonlichts und der ostentativen Coolness.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 27. März 2017