Das Mercedes E-Klasse Coupé ist ein schicker Hingucker mit echtem Gran-Turismo-Fahrgefühl. Der Beau mit dem Stern erlaubt sich nur wenige Schwächen.
Fahrerwagen
Das Mercedes E-Klasse Coupé ist ein schicker Hingucker mit echtem Gran-Turismo-Fahrgefühl. Der Beau mit dem Stern erlaubt sich nur wenige Schwächen.
Gut sieht es aus - das neue E-Klasse Coupé. Der Radstand der aktuellen E-Klasse-Limousine wurde um 66 Millimeter verkürzt und die Spur im Vergleich zum Vorgänger um 68 Millimeter verbreitert. Das Resultat ist es überaus ansehnliches Auto. "Die Zeit der Sicken und Kanten ist bei uns vorbei, wir wollen mit Licht und Schatten modellieren", sagt Designer Achim-Dietrich Badstübner, ganz der selbstbewussten Diktion des obersten Sternen-Formengebers Gordon Wagener folgend. Die fehlende B-Säule tut dem 4,83 Meter langen Coupé gut. Auch die Sitzposition ist sportlich tiefer als in der E-Klasse Limousine und die runden turbinenartigen Belüftungsdüsen machen was her. Ein bis zwei weniger dürften es jedoch in der Mittelkonsole durchaus sein. Ansonsten strahlt den Passagieren das typische Interieur der E-Klasse mit den beiden großen Bildschirmen und dem etwas verspielen Schwung im Armaturenbrett entgegen. Immerhin kann man die digitalen Rundinstrumente so konfigurieren, dass sich der große Drehzahlmesser im Zentrum befindet. Viele werden aber die klassische Ansicht mit zwei Rundinstrumenten bevorzugen.
Beschwerlicher Zustieg zum Fond
Erstmals gibt es in einem Auto der E-Klasse-Modellreihe die aus dem Mercedes SL bekannten Scheibenwischer mit integrierten Waschdüsen - im Mercedes-Marketing-Jargon "Magic Vision". Funktioniert prächtig. Nicht ganz so zauberhaft sind die deutlich sichtbaren Aussparungen in der Motorhaube, wo sich sonst die konventionellen Wischdüsen befinden. Da hat der Spar-Rotstift zu viel weggestrichen. Auch die unverkleidete Unterseite der Hutablage, wäre in früheren Jahren bei einem Automobil, das den Stern trägt, ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. "Das E-Klasse Coupé ist ein Fahrerauto", heißt es bei Mercedes. Das mag ja angesichts des sportlich stämmigen Auftritts optisch noch einigermaßen zutreffen, aber wenn Produktmanager Matthias Lührs von "überdurchschnittlich geräumig" spricht, ist wohl nur die vordere Sitzreihe gemeint. Der Zustieg zum Fond ist trotz der artig nach vorne fahrenden Sitze recht beschwerlich und in der zweiten Reihe wird es trotz genug Beinfreiheit, für Zeitgenossen mit Gardemaß herum eng. Der Kofferraum geht mit einem Volumen von 425 Litern gerade noch in Ordnung, vor allem, wenn man die meiste Zeit ohnehin nur zu zweit unterwegs ist.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 10. März 2017