Doch diese Äußerlichkeiten sind nicht das Einzige, was sich beim Jeep Grand Cherokee des Modelljahres 2017 getan hat. Das ist schon bemerkenswert, denn zum einen fallen Jahresüberarbeitungen in der Regel eher dünn aus und zum anderen kommt 2018 schon der Nachfolger. Umso erfreulicher ist die technische Aufrüstung: Der Grand Cherokee hat jetzt weitere elektronische Helfer, wie einen wie aktiven Spurhalte- und einen automatischen Parkassistenten. So eine Funktion ist nicht ohne massive Eingriffe machbar: Statt einer hydraulischen befiehlt nun eine elektromechanische Lenkung die Richtungsänderungen und macht dies deutlich engagierter mit mehr Rückmeldung und Präzision als das beim Vorgänger der Fall war. Ein Vorzeige-Sportler wird der Grand Cherokee deswegen allerdings nicht. Muss er ja auch nicht sein.
Guter Allradantrieb
Das verhindert schon das Zusammenspiel zwischen Achtgang-Automatik und 184 kW / 250 PS Dieselmotor. Eigentlich loben wir ja das ZF-Getriebe für seine sportlich-geschmeidigen Gangwechsel, doch im Grand Cherokee ist davon nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil: Das Wechseln der Fahrstufen erinnert mehr an das Gummi-Gefühl eines CVT-Getriebes, was beim Gas geben zu einem genervten Knurren des Sechszylinder-Triebwerks führt, als zu einem forschen Antritt, der ja aufgrund der PS-Zahl, dem maximalen Drehmoment von 570 Newtonmetern und des Hubraums des Dreiliter-Selbstzünders eigentlich zu erwarten wäre. "Die SUV-Kunden wünschen dieses Verhalten", erklärt Produktmanager Dominik Kling diese Abstimmung. Bleibt ja immer noch der heilsbringende Sport-Knopf. Von wegen! Das Resultat ist nicht ein dynamischer Vortrieb, sondern ein nur noch gequälteres Jaulen des Motors.
Immerhin in 8,2 Sekunden soll die 100-km/h-Marke geknackt sein und die Höchstgeschwindigkeit beträgt - angesichts der Leistung - bei der Trailhawk-Variante bescheidene 190 km/h und den Norm-Verbrauch gibt Jeep mit sieben Litern auf 100 km an. Bei ersten Testfahrten, ohne Autobahnanteil, mit zurückhaltender Geschwindigkeit durch winterliche Landschaften mit einigen Höhenmetern, spuckte der Bordcomputer 11,3 l/100 km aus. Traktion ist immer genug vorhanden: Der Allradantrieb mit Differentialsperre hinten und einer elektrisch aktivierten Untersetzung verteilt die Motorkraft je nach Bedarf nach vorne und hinten. Je nach Geländebeschaffenheit wählt man mittels eines Drehschalters das passende Fahrprogramm aus.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 23. Januar 2017