Innen wirkt alles gewohnt wertig: Material, Verarbeitung, Funktionalität. Hyundai hat die Zahl der Knöpfe und Schalter deutlich reduziert und den Rest intuitiver angeordnet. Der Bildschirm auf dem Cockpit ist bis zu acht Zoll groß. Android Auto und Apple Carplay lassen sich schnell und einfach koppeln. Die Icons auf der Touchscreen sind groß genug, dass man sie auch während der Fahrt problemlos mit dem Finger trifft. Platz gibt es in dem Fünftürer reichlich. Die Sitze sind weit verstellbar und auch das Lenkrad ist in Tiefe und Neigung variabel. Die Sitze sind bequem und bieten einen guten Seitenhalt. Auch beim Kofferraum schlägt der Hyundai i30 mit 395 Liter seine direkten Konkurrenten VW Golf (272 Liter) und Opel Astra (370 Liter) zum Teil deutlich. Zum Marktstart Ende Januar 2017 bringt Hyundai den i30 in fünf Ausstattungslinien und mit sechs Motorisierungen zwischen 95 und 140 PS zu den Händlern. Bei den Selbstzündern, die laut Hyundai 35 Prozent der Verkäufe ausmachen, ist die Version mit 100 kW/136 PS die bessere Wahl. Der Diesel läuft unaufgeregt und leise und schiebt den i30 dank einem maximalen Drehmoment von 200 Nm ausreichend flott voran - ohne ihn gleich in einen Racer zu verwandeln. Den Spurt von 0 auf 100 schafft der Diesel mit 6-Gang- Handschaltung in 10,2 und mit 7-Stufen-Automatik in 10,6 Sekunden. Keine Spitzenwerte - aber ebenso ausreichend wie die Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h. Die offizielle Verbrauchsangabe von 3,9 Liter auf 100 Kilometern darf man getrost ignorieren: Unter sechs Litern kommt man kaum davon.
Neu im Portfolio ist ein Turbo-Benziner mit vier Zylindern, 1.353 ccm Hubraum und einer Leistung von 103 kW/140 PS. Der Motor ist einen Tick leiser als der 136-PS-Diesel und einen Tick spritziger. In 8,9 Sekunden schiebt er auf Tempo 100 (Automatik: 9,2 Sekunden) und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 210 km/h. Bei rund 2.400 Euro weniger in der Anschaffung ist der Turbo-Benziner sicher eine Alternative zum Diesel - selbst bei einem offiziellen Durchschnittsverbrauch von 5,0 Litern auf 100 Kilometern, der in der Realität problemlos zwei Liter höher ausfällt.
So oder so: Unterwegs sein läßt sich mit beiden Motorvarianten flott und problemlos. Der i30 wuselt gekonnt durch den Stadtverkehr und schluckt souverän und komfortabel die Kilometer auf der Autobahn. Handschaltung wie Automatik agieren präzise und gut abgestimmt, das Start-Stopp-System unaufgeregt und unauffällig. Nur die Lenkung nervt gelegentlich: zu gefühllos, zu schwammig. Abhilfe schafft allenfalls, den Fahrmodusschalter auf "Sport" zu stellen, Dann lenkt der i30 deutlich straffer.
Fotos: Hyundai
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- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 20. Januar 2017