Der Toyota Camry ist ungefähr so spannend wie der europäische VW Passat. Design, Technik und Image sind seit Anfang der 80er langweiliger denn je. Doch die Amerikaner lieben ihren Camry - seit Jahren. Auf der NAIAS gibt es einen neuen Star.
Amerikas Liebling
Der Toyota Camry ist ungefähr so spannend wie der europäische VW Passat. Design, Technik und Image sind seit Anfang der 80er langweiliger denn je. Doch die Amerikaner lieben ihren Camry - seit Jahren. Auf der NAIAS gibt es einen neuen Star.
Gäbe es in den USA nicht die gigantische Liebe zu Pick Ups, die hier alle nur Trucks nennen, wäre der Toyota Camry die unangefochtene Nummer eins. Doch auch so langt es immerhin noch zu Platz vier der Verkaufsstatistik. Langeweile hin oder dröges Design her - in 2016 verkaufte Toyota in den USA 388.616 Euro - und wurde damit wieder einmal zur meistverkauften Limousine der USA. Nein, der Toyota Camry war in keiner seiner bisherigen sieben Generationen eine wahre Schönheit. Keine grandiosen Designpreise oder Auszeichnungen, die den potenziellen Kunden den Atem raubten und sie in die Verkaufsräume zerrten. Einst war der Toyota Camry strahlender Stern der amerikanischen Mittelklasse. Seine Sechszylinder hatten einen Ruf wie Donnerhall. Der Camry war dem Amerikaner das, was in unseren Breiten ein VW Golf oder klassenmäßig gesehen ein Passat ist: ein alles andere als begeisterndes Auto für die breite Masse mit umfangreichen Qualitäten. Echte Schwächen: Fehlanzeige.
Bestseller in den USA
In den letzten zehn Jahren gehörte das Mittelklassemodell durchgängig zu den meistverkauften Autos der Vereinigten Staaten und war 15 der letzten 17 Jahre im Land der unbegrenzten Möglichkeiten die meistverkaufte Limousine. Doch die Zeiten, in denen der Toyota Camry insbesondere durch seinen ausgewogenen Sechszylinder von sich reden machte, sind vorbei. Für Volumen und geringe Verbräuche soll mittlerweile die Hybridvariante sorgen; der 3,5 Liter große Sechszylinder steht nur noch am Rande der schmalen Produktpalette. Längst gibt der Hybridantrieb den Ton an. Doch so langsam kommen auch bei Toyota Zweifel auf, ob dies allein der rechte Weg ist. Im Vergleich zum Vorjahr verlor der Toyota Camry 2017 knapp zehn Prozent seiner Verkäufe. Ein Grund, weshalb Toyota Marktanteil in den USA von 14,3 auf 14 Prozent fiel. Mittlerweile scheinen die Toyota-Verantwortlichen erkannt zu haben, auch mit dem Bestseller etwas mehr riskieren zu müssen. Schließlich liegt das Durchschnittsalter der Camry-Fahrer bei 64 Jahren. 52 Prozent der Toyota-Modelle in den USA sind mittlerweile SUV.
- Details
- Veröffentlicht: 09. Januar 2017