Faraday Future will nicht weniger als die Mobilität neu erfinden. 2018 soll mit dem FF 91 ein schickes Elektroauto den Markt kommen, das mit 1050 PS und 700 Kilometern Reichweite keine irdischen Grenzen kennt. Realität oder Traum?
Elektroträumereien
Faraday Future will nicht weniger als die Mobilität neu erfinden. 2018 soll mit dem FF 91 ein schickes Elektroauto den Markt kommen, das mit 1050 PS und 700 Kilometern Reichweite keine irdischen Grenzen kennt. Realität oder Traum?
Vor exakt einem Jahr gab es auf der CES 2016 in Las Vegas den ersten großen Aufschlag von Faraday Future. Doch die Firma, die sich allzu visionär gerne im Umfeld von Innovationsfirmen wie Apple und Tesla sieht, hatte außer Ankündigungen bisher nicht viel zu bieten. Das Start-Up-Unternehmen Faraday Future will nicht weniger als die Mobilität neu erfinden. Doch nachdem es beim ersten großen Auftritt in der Wüste Nevadas vor einem Jahr nicht viel mehr als leere Sprechblasen gab, hat sich bislang nicht viel neues getan. Bei etablierten Autoherstellern wie Audi, BMW oder Jaguar war Faraday Future auf Mitarbeiterklau gegangen, hatte in Interviews immer wieder kräftig auf den Putz gehauen und sich werbewirksam einen Platz in der aufstrebenden Formel E erkauft. Das Geld saß locker; auch für die neue Fabrik in Nevada, die derzeit auf einer Fläche von knapp vier Millionen Quadratmetern entsteht. Ein Jahr nachdem Faraday Future auf der CES 2016 erstmals im Rampenlicht stand, sollten nach zahllosen Ankündigungen nun Taten folgen. Mit dem FF 91 zeigten die Amerikaner mit chinesischem Finanzier erstmals ein Serienfahrzeug, blieben jedoch vor den Augen von hunderten geladenen Gästen viele Fragen schuldig.
1050 PS - 1800 Nm
"Heute ist der erste Tag einer neuen Mobilität", leitet Firmenchef Nick Sampson ein, "der erste Tag einer neuen Spezies. Von einem Konzept sind wir in zweieinhalb Jahren zu einer funktionierenden Firma geworden. Andere machen nur kleine Fortschritte, doch man muss mehr unternehmen und genau das machen wir. Wir ändern das Spiel völlig." Er beschreibt wortreich die großen Schritte der vergangenen 48 Monate, die mittlerweile knapp 2.000 eigenen Patente und dass sich der Mitarbeiterstamm auf 1.400 Personen aus 39 Ländern vergrößert habe. Der Applaus in der längsten je aufgebauten Zelthalle hält sich trotz der stimmungsvollen Ankündigungen in Grenzen. Nick Sampson oder Dr. Hong Bae, der Faraday-Kopf in Sachen Self Driving und künstliche Intelligenz sind eben keine charismatischen Vortänzer wie Elon Musk oder Steve Jobs. Der Applaus ist selbst dann zurückhaltend, als auf der Bühne der Echtzeitversuch gemacht wird. Der Faraday Future 91 tritt beim Imagespurt 0 auf 60 Meilen gegen so elitäre Konkurrenten wie Bentley Bentayga, Ferrari 488 GTB, Tesla Model X oder Model S an und verputzt sie mit einer Zeit von unter 2,4 Sekunden allesamt.
- Details
- Veröffentlicht: 04. Januar 2017