Selten zuvor war eine Business-Limousine so sportlich, so wendig und gleichzeitig so leicht zu beherrschen. Beim neuen Mercedes-AMG E 63 S 4Matic+ ist gute Laune inklusive.
Weltmeisterlich
Selten zuvor war eine Business-Limousine so sportlich, so wendig und gleichzeitig so leicht zu beherrschen. Beim neuen Mercedes-AMG E 63 S 4Matic+ ist gute Laune inklusive.
Fast 1.000 PS, 1,6 Liter Hubraum, sechs Zylinder und ein Gewicht von rund 700 Kilogramm. Das Arbeitsgerät des frischgebackenen Formel 1-Weltmeisters Nico Rosberg ist ein technisches Meisterwerk. Dass ein Serienfahrzeug aus gleichem Hause dagegen nur wie ein klobiges Gefährt wirken kann, wäre nachvollziehbar. Dass mit dem neuen Mercedes-AMG E 63 S 4Matic+ den Ingenieuren aus Affalterbach jedoch eine Fahrmaschine gelungen ist, die in der Stadt eine gute und auf der Rennstrecke eine sehr gute Figur macht, hätte mit vergleichendem Blick auf beide Datenblätter vielleicht nicht jeder gleich vermutet. Doch der 1.955 Kilogramm schwere Schwabe weiß, sein Gewicht zu verbergen. Und wie geht das bei einem Sportwagen am besten? Na klar: Mit ordentlich Leistung im Köcher. 612 PS und ein Drehmoment von 850 Newtonmeter sind eine echte Hausnummer. Die Tatsache, dass in einem Autoquartett mit der Zahl 8 in der Kategorie Zylinderanzahl und 4,0 bei Hubraum selbst gegen einen Formel 1-Boliden gewonnen wird, rundet das wohlige Gefühl innerhalb der stärksten E-Klasse aller Zeiten ab.
3,5 Sekunden bis Tempo 100
Der im kommenden März auf den Markt rollende Mercedes-AMG E 63 S 4Matic+ lässt sich aber nicht nur flott über die Rennstrecke und komfortabel über die Einkaufsstraße pilotieren. Dank einer äußerst gut versteckten Spezialfunktion lädt er, die geeignete Lokalität vorausgesetzt, auch zum Herumtollen ein. Die Rede ist vom Driftmode. Da es sich bei dem luftgefederten Sportler um ein Fahrzeug mit vollvariablem Allradantrieb handelt ist ihm diese Eigenschaft unter normalen Umständen nur mit viel Geschick und feinem Gaspedaleinsatz zu entlocken. Wer die Reihenfolge zum Aktivieren des Driftmodes verinnerlicht hat, wird wie bei einem reinen Hecktriebler in Sekundenbruchteilen durch die Seitenscheibe navigieren können. Die Reihenfolge lautet: Fahrprogramm Race auswählen, das dreistufige ESP komplett deaktivieren, die Neungang-Automatik in den Tiefschlaf versetzen indem der manuelle Getriebemodus ausgewählt wird und abschließend an beiden Schaltpaddles ziehen. Interessant an dieser Stelle ist, dass nirgends ein Hinweis aufpoppt, der mit großen Lettern auf die Gefahren des Modus hinweist. Die letzten Zweifel, ob es nun funktioniert hat oder nicht, verfliegen spätestens nach dem ersten Vollgasstoß bei eingeschlagenem Sportlenkrad. Die elektromechanische Servolenkung mit ihrem steten Drang zur Mittellage ist aber auch dabei sehr präzise zu bedienen, erfordert zum anderen allerdings einen gehörigen Muskeleinsatz.
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- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 30. November 2016