Anders als BMW mit seinem elektrischen i3 und dem hybriden i8, jeweils als Leipziger Produktion, hat Mercedes seine Elektroantriebe nicht zwangsläufig an den materialen Kostentreiber Karbon geknüpft. Die speziell für zukünftige Elektromobile entwickelte Plattform ist skalierbar und für unterschiedlichste Fahrzeugmodell einsetzbar. Radstand und Spurweite lassen sich dabei ebenso anpassen wie andere Systemkomponenten wie auch das im Boden verbaute Batteriepaket, das von der Daimler-Tochter Deutsche Accumotive, mit Zellen bestückt wird. Die Fahrzeugstruktur baut ähnlich wie bei aktuellen Serienmodellen auf einen Materialmix aus Stahl, Aluminium und Karbon, um die Anforderungen an Leichtbau, Stabilität und Kosteneffizienz unter einen Hut zu bringen.
Struktureller Wandel bei Daimler
Das Akkupaket des Mercedes Generation EQ wird Kapazitäten von bis zu 70 kWh haben und die beiden Elektromotoren des Allradlers werden mit bis zu 300 kW / 403 PS Leistung versorgt. Die maximale Reichweite soll bei 500 Kilometern liegen. Gorden Wagener, Chefdesigner bei Daimler: "Seine Faszination liegt in der Neuinterpretation unserer Designphilosophie der sinnlichen Klarheit für eine avantgardistische, moderne und eigenständige Elektro-Ästhetik." Das Design ist innen wie außen auf das notwendige beschränkt. Karosseriefugen fallen kaum auf; zudem fehlen dem viersitzigen SUV Details wie Türgriffe oder Außenspiegel.
Mercedes geht es in Paris jedoch um mehr als das Elektrofahrzeug an sich. Bis zum Jahre 2025 soll es aus dem Konzern insgesamt zehn Elektromodelle geben; mindestens zwei davon mit einem Smart-Logo. Daimler will sich damit zum Jahrzehntewechsel mit der neuen Strategie "CASE" weg vom reinen Autohersteller zu einem Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen umbauen. "Die Mobilität der Zukunft bei Mercedes-Benz stützt sich auf vier Säulen: Connected, Autonomous, Shared und Electric. Der ‚Generation EQ‘ bringt all das konsequent zusammen - auf Basis einer völlig neuen Fahrzeugarchitektur für rein batterieelektrische Autos", so Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG, "emissionsfreie Automobile sind die Zukunft. Und unsere neue Marke EQ geht weit über das E-Fahrzeug hinaus."
Fotos: Mercedes
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- Veröffentlicht: 26. September 2016