Die Blaue Plakette ist in aller Munde und die Angst ist groß. Wird bald 13 Millionen Diesel-PKW die Einfahrt in Innenstädte verboten?
Aussperrung
Die Blaue Plakette ist in aller Munde und die Angst ist groß. Wird bald 13 Millionen Diesel-PKW die Einfahrt in Innenstädte verboten?
"Das ist ein falscher politischer Ansatz. Es ist nicht wirkungsvoll, Autos mit Verboten zu belegen, die ein oder zweimal im Monat in die Stadt fahren. Wo wir ranmüssen, sind Fahrzeuge, die sich ständig im Stadtverkehr befinden, etwa Taxis, Busse, Behördenfahrzeuge. Die müssen wir baldmöglich auf alternative Antriebe umstellen. Das dient der Reduzierung von Stickoxiden deutlich mehr als Einfahrverbote", erklärte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt am 11. Juli dieses Jahres. Die Rede ist von der sogenannten Blauen Plakette. Neben der Roten, Gelben und Grünen könnte noch in diesem Jahr eben jene blaue Umweltplakette auf die Windschutzscheiben ausgewählter Fahrzeuge kommen.
Eine Pflicht für die Kommunen soll nicht bestehen
Was sich einfach liest, könnte für mehr als 13 Millionen Diesel-Pkw das Aus des bisherigen Innenstadtverkehrs bedeuten. Genauer gesagt könnte das Verbot für alle Dieselfahrzeuge gelten, welche die Abgasnorm Euro 6 nicht erfüllen. Fest steht dies aber noch lange nicht. Laut dem ADAC könnten zudem auch mehr als drei Millionen ältere Benziner von den geplanten Maßnahmen betroffen sein. Anders, als viele meinen, kommt diese Idee aber nicht vom Verkehrsministerium, sondern vom Bundesministerium für Umwelt. Nach dessen Angaben gibt es in den letzten Jahren ein "deutliches Stickoxidproblem" in deutschen Städten (Stickoxide werden maßgeblich für Atemwegserkrankungen verantwortlich gemacht). An etwa 130 Messstellen in Deutschland sollen die Grenzwerte nicht eingehalten werden. Für die EU Grund genug ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland einzuleiten.
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- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 13. Juli 2016