Noch ist es Zukunftsmusik, doch nach dem Jahrzehntewechsel könnten Busse auf speziellen Fahrspuren europaweit autonom unterwegs sein. Wie gut das klappt, zeigt eine Testfahrt im Großraum Amsterdam mit dem Bus der Zukunft von Mercedes.
Linientreu
Noch ist es Zukunftsmusik, doch nach dem Jahrzehntewechsel könnten Busse auf speziellen Fahrspuren europaweit autonom unterwegs sein. Wie gut das klappt, zeigt eine Testfahrt im Großraum Amsterdam mit dem Bus der Zukunft von Mercedes.
Millionen von Menschen sind allein in Europa Tag für Tag mit dem Bus unterwegs. Auf dem Weg in die Arbeit, zur Schule, zu Freunden oder dem Arzt ist der Bus im mehr oder weniger fein gewebten Netz des öffentlichen Personen Nahverkehrs ebenso unverzichtbar wie U- / S-Bahnen oder Züge. In vielen Städten sind Busse auf speziellen, zumeist baulich getrennten Fahrspuren unterwegs, um den normalen Individualverkehr nicht zu behindern oder eben nicht von ihm behindert zu werden. Besonders gut funktioniert das zum Beispiel in den Niederlanden, wo mit dem Bus Rapid Transit (BRT) das längste Expressbus-Liniennetz Europas existiert. Aktuell bestehen weltweit rund 180 BRT-Systeme mit einer Flotte von 40.000 Omnibussen. Täglich sind auf allen fünf Kontinenten rund 30 Millionen Fahrgäste unterwegs. Die gleichen Fahrten immer auf gleicher Strecke mit separater Trasse, ein klar definierter Fahrplan, eindeutige und identische Aktionen an Haltestellen. Wo würde der autonome Verkehr besser passen? Mercedes ließ seinen innovativen Bus der Zukunft zwischen Amsterdam Schiphol und dem 20 Kilometer entfernten Haarlem erstmals ein paar Testrunden drehen - mit Erfolg.
20 Kilometer BRT-Linie
Autonom fahrende Autos sind derzeit in aller Munde. Hersteller wie Mercedes, Nissan oder Volvo unterstreichen, dass einige ihrer Modelle bis zum Jahre 2020 vollautonom durch den turbulenten Alltagsverkehr kommen. Was für den Individualverkehr bereits lautstark an die Tür klopft, ist für Lastwagen oder den öffentlichen Personen Nahverkehr nicht weniger interessant - im Gegenteil. Gerade für Busse scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis diese zumindest partiell autonom im Straßenverkehr der Großstädte unterwegs sind. Am Startpunkt, der Haltestelle Schiphol Handelskade, deutet außergewöhnliches nichts auf den Bus der Zukunft hin. Direkt nebenan liegt das Cargocenter der Fluggesellschaft KLM und gegenüber holen sich an der Total Tankstelle ein silberner Toyota Avensis Kombi und ein weißer Audi A3 gerade frischen Dieselkraftstoff ab.
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- Veröffentlicht: 18. Juli 2016