Bei normaler Fahrt im zähflüssigen Verkehr bereiten dem Technologiebruder ebenso wie dem kommende Qashqai auch Kurven keine Probleme. Zwar ist man auf japanischen Straßen verpflichtet, jederzeit eingreifen zu können und die Hände in der Nähe des Lenkrades zu haben, doch bei den ersten Testfahrten kam die erste Warnmeldung wieder die Hände ans Steuer zu nehmen nach zehn Sekunden. Je nach Geschwindigkeit dauert es dann fünf bis zehn weitere Sekunden, bis der Autobahnpilot nach akustischen und visuellen Warnungen auf dem Display aussteigt und zwangsläufig wieder an den Fahrer übergibt. Das ist der Stand, den aktuell auch BMW 7er oder Mercedes S-Klasse bieten. Die neue Mercedes E-Klasse, Volvo XC90 / S90 und das Tesla Model S lassen mit lockerer Leine längere Zeiten ohne manuellen Lenkeingriff zu. Tesla war zuletzt wegen eines tödlichen Unfalls in Florida ins Gerede gekommen, den ein Autopilot in einem Model S verursacht hatte.
Nissan verspricht, dass für plötzlich hereinziehende Autos ebenso automatisch abgebremst wird, wie beim Notbremsassistenten, der bereits modellübergreifend angeboten wird. Aus Kostengründen ist das System, ähnlich dem optionalen Abstandstempomaten des aktuellen Mini, nur mit einer Kamera hinter dem Innenspiegel ausgestattet. "Für die europäischen Autobahnen, wo insbesondere in Deutschland deutlich schneller gefahren wird, wird das System im Qashqai um einen Radar für größere Reichweiten ergänzt", sagt Ponz Pandikuthira, höchster Produktplaner im Hause Nissan. Auf dem europäischen Markt soll der Autobahnassistent ProPilot bis Tempo 180 arbeiten. Was dem System in seiner ersten Generation fehlt, ist jedoch eine Verkehrszeichenerkennung, denn so muss das Tempo manuell vom Fahrer eingestellt werden. Andere Systeme von Mercedes, Volvo, BMW oder Audi lesen entsprechende Tempolimits und richten die eigene Geschwindigkeit danach aus.
Fotos: Nissan
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- Veröffentlicht: 13. Juli 2016