Der neue Porsche 718 Cayman zeigt, dass weniger auch mehr sein kann. Mit vier Zylindern und bis zu 350 PS bläst er zum Angriff. Etwas Wehmut schwingt allerdings mit.
Vier gewinnt
Der neue Porsche 718 Cayman zeigt, dass weniger auch mehr sein kann. Mit vier Zylindern und bis zu 350 PS bläst er zum Angriff. Etwas Wehmut schwingt allerdings mit.
Na gut, sein Sound polarisiert. Die einen sagen: "Das ist mir zu zahnlos und einfach nur dreckig." Die anderen meinen: " Das sollen vier Zylinder sein? Der hört sich an wie ein ganz großer - ach ja… einfach nur dreckig. Aber scharf!" Was beide Lager jedoch einhellig zu vermelden haben ist: der neue Porsche 718 Cayman und sein um 50 PS stärkerer Bruder mit dem S am Ende sind hervorragende Fahrmaschinen. So aggressiv und zugleich so präzise und einfach war lange keine Vierzylinderfahrzeug zu pilotieren. Die Kombination eines scharfen Designs mit betonten Lufteinlässen an Front und Seite sowie den schmalen Bugleuchten mit einem bis zu 350 PS starken Mittelmotor passt einfach. Sein Normverbrauch auch. Die prophezeiten 6,9 Liter auf 100 Kilometer sind bergab mit viel Rückenwind auch tatsächlich realisierbar.
Siri an Bord
Der größte Unterschied zum Vorgänger wird beim kurzen Zwischensprint oberhalb von Tempo 100 deutlich, den er mal eben so aus seinen hinteren Radkästen schüttelt. Im korrekten Drehzahlfenster angelangt und mit dem Sport Plus-Modus versehen reagiert der 1.440 Kilogramm schwere Hecktriebler auf Gaspedalbefehle wie von der Tarantel gestochen. Ist der Sportauspuff-Knopf aktiviert gibt es zudem die volle Dröhnung auf die Ohren. Für einen bubbernden Bass kümmert sich der 285 Kilometer pro Stunde schnelle Cayman S ab Tempo 100 bei offenen Fenstern selbst. Frischluftfans sollten daher lieber gleich zum oben offenen Cayman greifen, sprich den Boxster. Auch er bietet den weitgehend sinnfreien Namensannex 718 und ist vom Sechs- zum Vierzylinder degradiert.
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- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 10. Juli 2016