Der 1er BMW gibt mit seinem Heckantrieb den dynamischen Anti-Golf. Doch bei der 110 kW / 150 PS Diesel-Version steht zumeist nicht Sportlichkeit, sondern Alltagstauglichkeit auf der Prioritäten-Liste der Fahrer ganz oben. Wir haben dem Vernunfts-Münchner unter die Lupe genommen.
Stangenware
Der 1er BMW gibt mit seinem Heckantrieb den dynamischen Anti-Golf. Doch bei der 110 kW / 150 PS Diesel-Version steht zumeist nicht Sportlichkeit, sondern Alltagstauglichkeit auf der Prioritäten-Liste der Fahrer ganz oben. Wir haben dem Vernunfts-Münchner unter die Lupe genommen.
Ein BMW 118d mit 110 kW / 150 PS ist das, was leistungsverliebte Zeitgenossen gerne als "Stangenware" abkanzeln. Doch in der Golf-Klasse greifen viele Autofahrer genau zu dieser Motorisierung. Grund genug, diesem Brot-und-Butter-Modell etwas genauer auf den Zahn zu fühlen. Wer sich einen 1er BMW kauft, darf momentan noch zwei Dinge als gesetzt ansehen: erstens Heckantrieb und zweitens keine üppigen Platzverhältnisse im Fond. Dafür fühlt man sich als Fahrer vom ersten Meter an im Zentrum des Münchner Universums.
Hinten weniger Platz
Das geht schon beim Infotainment los. Man kann sich über die Optik des Navigationsbildschirms, der senkrecht aus dem Armaturenbrett nach oben ragt, streiten, aber das Zusammenspiel zwischen Tasten und Anzeige geht bei einem Auto aus München locker von der Hand. Nach wenigen Minuten hat man sich beim 1er häuslich eingerichtet, mit dem Drehrad in der rechten Lenkradspeiche, findet man ruckzuck seine Lieblingsradiosender und der Drehknopf in der Mittelkonsole hilft ohne großen Aufwand beim Tanz durch die Menüs. So kann man sich jederzeit auf den Verkehr ringsherum konzentrieren. Je weiter es nach hinten geht, umso weniger praktisch ist der BMW. Im Alltag ist die zweite Reihe ideal für zwei Kindersitze oder um die Einkaufstüten schnell zu verstauen, Erwachsenen mag man eine lange Reise auf dieser Ersatzbank kaum zumuten. Zumal der Kardantunnel unleugbar seinen Platz-Tribut fordert. Für einen dritten Fond-Passagier ist die ziemlich unkomfortable Sitzposition wirklich nur auf einer Kurzstrecke keine Tortur. Die Ladeluke zum Gepäckabteil ist ziemlich schmal, und sperrige Gegenstände machen beim Beladen Probleme. Immerhin fallen die Sitze mit einem Hebelzug um und die Ladefläche ist eben. Der Kofferraum ist mit einem Fassungsvermögen von 360 bis 1.200 Litern kein Segment-Spitzenreiter. Der Golf bietet mit 380 bis 1.270 Litern ein größeres Gepäckabteil.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 24. Mai 2016